Freitag, 28. September 2012

Jaipur - Handel im Schatten des Windpalasts

Eine Attraktion von Jaipur, der Haupstadt Rajasthans, ist der Palast der Winde, der eigentlich gar kein richtiger Palast ist, sondern nur eine Fassade mit Fensternischen. In diese stellten sich die Frauen des Harems um ungesehen das Treiben auf der Strasse beobachten zu können.

Heute werden die Frauen nicht mehr versteckt, allerdings könnte man aus den Fenstern nur auf eine Ausfallstrasse blicken:

Die Fassade bot Frauen Ausblick auf das Treiben auf der Strasse. Heute Ausgangspunkt für Spaziergänge durch die Stadt.

Als ich 1982 in Jaipur war, waren die Stadt der Stadt nicht asphaltiert. Sie waren voller Fußgänger, nur ab und zu versuchten Busse sich Platz zu machen. Direkt im Sand sassen mit Goldschmuck behangene Marktfrauen mit ihren Waren. Der Goldschmuck war die Sparkasse der Familie.

Wie hat sich die Stadt doch verändert!

Freitag, 14. September 2012

Fatehpur Sikri, Taj Mahal - mal anders gesehen

Die beiden Weltkulturerben gehören bei einem Aufenthalt im Norden Indiens einfach dazu. Kann es hier eigentlich etwas zu entdecken geben, das man nicht schon gesehen hat?

Den Anfang macht Fatehpur Sikri, ursprünglich Fatehbad, benannt nach einem Sieg (Fateh) bei der Stadt Sikri. Hier sollte die Hauptstadt eines neuen Königreiches stehen. Leider gab es dann doch zu wenig Wasser, so dass die Idee nach 60 Jahren wieder aufgegeben wurde. Der Name wurde dann zu Fatehpur geändert, die Bauwerke blieben so stehen.

So ist die Anlage bis heute erhalten, einiges, wie zum Beispiel das Solarpanel, wurde angefügt und so sind heute Grüppchen von Touristen unterwegs:

Über einen Hof in Fatehpur Sikri laufen Grüppchen von Touristen

Diese können dann die einzelnen Höfe besuchen und immer neue Paläste entdecken.

Freitag, 31. August 2012

Keoladeo Ghana National Park an statt Agra

Wer am Ganges unterwegs ist, wird auch das Taj Mahal in Agra besuchen wollen. Wer hierbei nicht in der grossen, staubigen Stadt übernachten möchte, hat im nahe gelegenen Bharatpur eine Alternative. Hier gibt es außerdem auch einen Nationalpark, in dem Zugvögel aus Nordasien überwintern. Im direkt am Eingang desselben gelegenen Birders Inn gibt es eine Unterkunft, bei der sowohl ein Besuch des Parks samt Führer, als auch ein Ausflug nach Fatehpur Sikri mit anschließendem Besuch des Taj gebucht werden können.

Der Keoladeo Ghana Park wurde in einem Sumpfgebiet angelegt, damit der Raja im Winter auf Enten- und Gänsejagd gehen konnte. Heute sind auf den Dämmen Fahrradwege angelegt, auf denen die vogelinteressierten Besucher von einem Vogel zum nächsten geführt werden:

Zwei Vogelkundler lassen sich vom Führer Vögel zeigen

Der Tag im Park hat einem wirklich gut getan. Hier gibt es bei weitem nicht soviel Rummel wie sonst in Nordindien. Am Ende des Ausflugs haben wir tatsächlich sogar einen Adler gesehen.

Freitag, 17. August 2012

Gwalior - das Fort mit Null und verbrannten Witwen

Das Fort von Gwalior hat vermutlich die am meisten fotografierte Fassade in Nordindien. Es überragt die Stadt Gwalior und von hier konnte die Gangesebene überwacht werden.

Aufstieg zum Fort von Gwalior mit  Abbildung der Fassade

Der Ort ist voller Geschichten, die einen grausamer und nicht so grausam.

Freitag, 3. August 2012

Orchha - das versteckte Juwel

Wer Orchha besucht, sollte unbedingt im Jahangir Mahal, der Burg von Orchha, übernachten. Hier hat das staatliche Tourismusamt ein Hotel eingerichtet, in dem nicht nur die Maharaja Suite auf einen modernen Stand gebracht wurde.

Die Burg hat mal einen ganzen Hofstaat beherbergt, dazu noch eine Garnison mit mehreren Tausend Soldaten nebst Kriegselefanten. Heute ist die Anlage fast menschenleer und es hat etwas von Geisterstadt:

Die Burg von Orchha ist ein Höhepunkt indischer Architektur. Hier ein Blick auf den Hof der Burg von der Maharaja suite aus

Obwohl ich nur einen Tag in Orchha verbracht habe, habe ich soviel an Geschichten und Eindrücken mitbekommen, dass mir der Aufenthalt dort viel länger vorkommt.

Freitag, 20. Juli 2012

Khajuraho - viel mehr als Pornotempel

Bekannt ist Khajuraho wegen der vielen, mehr oder weniger, pornographischen Darstellungen an den Außenwänden der Tempel. Zwar gibt es solche Darstellungen in fast jedem erhaltenem Tempel Indiens, doch andernorts befinden sich solche Darstellungen diskret an den Innenmauern.

Warum sind diese Tempel hier erhalten? Was wurde hier überhaupt angebetet? Wer genau hinsieht, kann hier eine Religion entdecken, die zwar uralt ist, aber durchaus in das 21te Jahrhundert passen könnte.

Gesichert gilt, dass die Chandellas die Tempel innerhalb von 200 Jahren an einer Straßenkreuzung bauten. Ihr Hauptsitz war im Fort Gwalior. Nach der Eroberung durch türkische und afghanische Agressoren, wurden die Tempel geplündert und einige der Statuen und Fresken beschädigt, danach geriet die Anlage in Vergessenheit, bis sie im 19.ten Jahrhundert von den Briten wiederentdeckt wurden.

Heute und vielleicht auch vor 800 Jahren liegen die Tempel in einer Art Park :




Die Ausmasse jedes einzelnen Tempels ist eher gigantisch.

Freitag, 6. Juli 2012

Aurangabad - Was sonst noch zu sehen ist

Aurangabad ist mehr als nur die Stadt, auf deren Flughafen man landet, um die Höhlen von Ajanta und Ellora zu besuchen. Man sollte sich hier noch Zeit nehmen um die "Stadt des Reichtums" (Daulatabad) zu besuchen. Diese liegt auf dem Wege von Ellora nach Aurangabad. In Aurangabad selbst sollte das kleine Taj Mahal genauer betrachtet werden und, wenn noch Zeit bleibt, bei einem Goldweber vorbeigeschaut werden.

Die Stadt des Reichtums war mal an dieser Stelle, neben diesem abgehobenen Berg:

Deogiri heisst Berg der Götter und so erscheint der Festungsberg auch von der Strase aus gesehen

Ihre  Geschichte ist typisch für Indien nach der hinduistischen Renaissance (ab 700 n.Chr.) bis zur  Eroberung durch türkische und afghanische Angreifer.