Da blickte ich hinunter auf
Buda oder
Pest. Auf was, wusste ich nicht. Auf einer Seite der Donau war Pest, auf der anderen Buda. Am Tag zuvor kamen wir in
Budapest an. Direkt am Flughafen konnte man ein drei Tagesticket für die Busse und Bahnen kaufen, mit dem auch Fahrt in die Innenstadt bezahlt war. So sparten wir die Fahrt mit dem Taxi ein und spürten schon mal den Flair des neuen, unbekannten Landes.
Und fremd kam mir das Ungarn vor. Es legte einen herein, weil das, was da in lateinischer Schrift zu lesen war, sich doch nicht zu bekannten Wörtern oder Strukturen zusammen setzen ließ. Die Aussprache war dann wieder ganz anders. Das machte die Fahrt mit der Bahn in die Stadt entsprechend interessant. Zum Glück saß man sich auf Holzbänken gegenüber. Ein Plan mit den Linien war nicht auszumachen und jede Station versteckte die Namensschilder auf kreative Weise. Die Lautsprecheransagen passten nicht zur Schreibweise der Stationen. Unser Gegenüber blickte auf die Adresse des Hotels und zeigte mit der Hand die Zahl der Haltestellen, bis wir zu wechseln hatten.
Unser Hotel lag von hier oben aus gesehen schräg hinter dem Parlament. Das ist das Gebäude mit der Kuppel am Horizont. Im Hotel gab es tatsächlich die versprochene Einrichtung aus der Jugendstilzeit. Im Untergeschoss war damals wohl auch ein Jazzkeller.
Am nächsten Morgen ging es hinauf zur Burg um einen Überblick zu gewinnen. Jedenfalls dachte ich, dass dort auf dem Berg gegenüber eine Burg wäre.
Wir gingen zu Fuß von der Seite hinauf. Unterwegs besuchten wir eine Galerie, die merkwürdig, moderne Fotographie ausstellte. Es ging wohl um eine Art Performance, die dokumentiert wurde. Nach unserem kurzen Besuch wussten wir, dass die modernen Ungarn in Budapest auch wirklich Kunst kannten. Ein eigentliches Geschäftsmodell präensierte sich dem beiläufigen Besucher abar nicht. Jedenfalls wurde uns überhaupt nichts greif- oder kaufbares angeboten.