Freitag, 28. September 2012

Jaipur - Handel im Schatten des Windpalasts

Eine Attraktion von Jaipur, der Haupstadt Rajasthans, ist der Palast der Winde, der eigentlich gar kein richtiger Palast ist, sondern nur eine Fassade mit Fensternischen. In diese stellten sich die Frauen des Harems um ungesehen das Treiben auf der Strasse beobachten zu können.

Heute werden die Frauen nicht mehr versteckt, allerdings könnte man aus den Fenstern nur auf eine Ausfallstrasse blicken:

Die Fassade bot Frauen Ausblick auf das Treiben auf der Strasse. Heute Ausgangspunkt für Spaziergänge durch die Stadt.

Als ich 1982 in Jaipur war, waren die Stadt der Stadt nicht asphaltiert. Sie waren voller Fußgänger, nur ab und zu versuchten Busse sich Platz zu machen. Direkt im Sand sassen mit Goldschmuck behangene Marktfrauen mit ihren Waren. Der Goldschmuck war die Sparkasse der Familie.

Wie hat sich die Stadt doch verändert!
Zwar ist immer noch viel Betrieb in der Stadt :

Her werden bald Girlanden aufgehängt, dichtgedrängt laufen die Fußgänger und Motorradfahrer

Aber an statt Fußgänger sind hauptsächlich Motorräder unterwegs. Diese werden vermutlich bald Kleinwagen weichen und demnächst könnte es hier eine Fußgängerzone geben:

Ein Motorrad steht neben dem anderen am Eingang von Jaipur

Einige der Bürgersteige sind schon so breit, dass dort Marktstände angetroffen werden, die so auch schon fast einen europäischen Eindruck machen:

Unter einem Sonnensegel bietet eine Marktfrau ihre Waren an.

Dies ist eine typische Verkaufsszene in einem Textiliengeschäft. Die Frauen links begutachten die Stoffe, die vom Verkäufer vor ihnen ausgebreitet werden. Es werden einfach eins auf das andere ausgebreitet, bis das gesuchte Stück gefunden wird.

Frauen suchen sich in einem Stoffgeschäft ihre Stoffe aus.

In den Geschäften in den Nebenstrassen wird produziert, so wie hier ein samowarähnliches Gefäß:

Ein Handwerker repariert einen Teekessel oder Samowar

Aber auf den abseits gelegenen Innenhöfen findet sich eine richtige Serienproduktion:

Ein Handwerker breitet Dinge zum Trocknen auf provisorischen Paletten aus

Dieser hier produziert Heiligenfiguren, die nur noch angemalt werden müssen:

Heiligenfiguren aus Gips werden unter freiem Himmel bemalt

Bei dieser eher traditionellen Firma handelt es sich nicht um eine 3d Druckerei von Textilien, vielmehr werden hier Drucker zum bedrucken von Textilien herstellt. Und diese Drucker sind handicrafts, also wirkliche Handarbeit.

Eine altes Geschäftsschild weist auf eine Textilienstempelmanufaktur hin

Und dies ist solch eine Druckerei von Textlien. Der Herr demonstriert wie per Hand Stoffe bedruckt werden:

Die Stempel werden mit unterschiedlichen Farben geladen und dann übereinander gedruckt.

Einfach ein Stempel über den anderen Drucken und mit etwas Übung wird daraus dann ein mehrfarbiger Elefant:

So dass am Ende ein mehrfarbiger Elefant gedruckt wird.

Diese drei könnten Brüder sein, die gerade überlegen, wie sie ihr Nähmaschinenimperium auf eine grössere Basis stellen können.

Drei Händler beraten hinter einer Front von Nähmaschinen

In Indien sind gerade in neuerer Zeit aus Kaufmannsfamilien große Trusts geworden, so z.B. Reliance oder auch die Birla Gruppe. In der Umgebung von Jaipur finden sich Hospitäler, die medizinische Dienstleistungen anbieten, Zahntechnik usw.Der Besen im Shopping nicht vergessen. Die Birla Gruppe hat den Erfolg ihrer Unternehmen mit dem Bau von herrlichen Tempeln gefeiert. So dieser laxshman narayana Tempel ganz in weiß und am eindrucksvollsten bei Nacht:

Der Laxshman Narayan Tempel von Jaipur bei Nacht.

Falls Ihnen die Fotos gefallen haben und Sie neuere Fotos und/oder Eindrücke von Jaipur, freue ich mich auf Ihren Kommentar. Natürlich dürfen Sie diesen Artikel auf sozialen Netzwerken teilen!

Thomas Gawehns

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