Freitag, 23. November 2012

Banespa - das Empire State Building von Sao Paolo

Vor hundert Jahren stand an dieser Stelle nur das Martinelli Gebäude auf der rechten Seite. Damals war Sao Paolo eher eine gemütliche, kleine Stadt. Zur Zeit der wirtschaftlichen Depression muss auf irgendeine Weise Geld nach Brasilien geflossen sein. Jedenfalls konnte während des zweiten Weltkriegs der Banespa Turm hinten gebaut werden. Dies war dann der Anfang einer stürmischen Entwicklung, die in den 50ern und 60ern das Zentrum Sao Paolos gründlich verändert hat.

Der Weg zum Banespa Turm führt am Martinelli Gebäude vorbei


Schön, dass der Banespa Turm zum einen auf einer Anhöhe liegt und zum anderen oben eine Aussichtsplattform hat, weswegen sich diese Veränderungen gut würdigen lassen.

Der Blick Richtung Avenida Paulista, zu erkennen an der Skyline am Horizont, zeigt die grössten Veränderungen. Hier war um 1900 noch ein Bergrücken, an deren Abhängen die italienischen und japanischen Einwanderer ihre Viertel hochzogen. Der Trampelpfad auf dem Bergrücken wurde dann in den  60er Jahren zu einer der dynamischsten Regionen der Stadt ausgebaut wurde.

Heute liegt dort das neue Zentrum Sao Paolos.

Im Hintergrund ist die Skyline von der Avenida Paulista zu erkennen, Davor die Häusermeere von Sao Paolo

Das ursprüngliche alte Zentrum war eigentlich um den zentralen Platz mit Kirche und Justizpalast herumgebaut:

Der alte Stadtplatz von Sao Paolo mit Kathedrale und Justizpalast verliert sich zwischen den Häusern

Von hier oben aus betrachtet, wirkt die Kathedrale wie ein richtig historisches Bauwerk. Dabei wurde die Türme erst 1967 fertiggestellt, die Kirchweihe war 1954 zum 400-jährigen Jubiläum von Sao Paolo und der Baubeginn 1913.

1911 wurde die alte Kirche abgerissen, weil diese nicht mehr zeitgemäß war und man angenommen hat, dass  mit Schwung schnell ein besseres Gebäude hochgezogen werden könnte. Das kam dann doch wohl anders.

Die Kathedrale ganz klein zwischen den gewaltigen Häusern

Vom alten Justizpalast daneben ist mir nur bekannt, dass heute dort ein Museum ist:

Das klassizistische Gebäude ist der alte Justizpalast von Sao Paolo. Heute ein Museum

Der Blick in der entgegengesetzten Richtung zeigt ein Flusstal mit den heute dort verlaufenden Verkehrsachsen, den Magistralen und der Schnellbahn. In den Vierteln dort gibt es heute noch Mücken die Dengue und West Nil Fieber übertragen können.

Trotzdem wird auf dem gegenüberliegenden Ufer fleißig weitergebaut:

Am Fluß liegen die Magistralen und Bahnen. Im Vordergrund der futuristische Aufgang in Gelb

In einer anderen Richtung kann das luxuriöse Dach des Martinelli Gebäudes betrachtet werden. Das war einmal eine Art Ausguck. Wirkt heute aber immer noch gut.

Die breite Schneise rechts ist übrigens eine Fußgängerzone und keine Strasse. Das ist höhere Stadtplanungskunst!

Luxuriöse Flaniermeilen und Dachgärten von Sao Paolo

Etwas weiter können die Fußgänger- mit den Autoschneisen verglichen werden. Links ist die Schneise von oben, in der Mitte über den grünen Platz ist eine Fußgängerbrücke und rechts die Autobahn. Wenn die Wege nicht so weit wären, wäre Sao Paolo eine fußgängerfreundliche Stadt.

In Sao Paolo ist alles breiter, sowohl die Fußgänger- als auch die Autoschneisen.

In der Mitte ist wirklich eine Fußgängerbrücke:

Ein Blick auf die breite Fußgängerbrücke über die Magistrale

Die Stadtentwicklung startet anscheinend immer planvoll, mit dem Ausweisen von Satellitenstädten, die über die Magistralen miteinander verbunden werden. Und danach werden dann die Grünflächen dazwischen irgendwie genutzt.

Zu den neuen Vierteln von Sao Paolo. Im Vordergrund bunt bemalte Häuser

So wie hier um den Mercato Municipal werden Gewerbeflächen und auch billige Wohnquartiere angebaut.

Der städtische Markt von Sao Paolo liegt mitten zwischen Speditions- und Gewerbehallen.

Und in diesem Verkehr, bei dieser Straßenführung kann man sich dank google maps sogar zurechtfinden!

Zwischen den Strassen und unter den Brücken liegen immer noch Häuser.

Vielen Dank fürs Lesen. noch mehr Dank fürs Teilen.

Thomas Gawehns

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