Das Auto durfte den Parkplatz am Hotel nicht verlassen. Ich hatte keine sonderliche Lust zum Fahren und die Passagiere schon gar nicht. Das Mädchen hinter der Rezeption wunderte sich über die Frage nach einer gemütlichen Tour um Dingle, die auch von nicht sonderlich geübten Wanderern gemacht werden könnte.
„Ventry“, schlug sie vor. Zum Nachbarort von Dingle könnten wir oben über den Bergrücken gehen. Das wäre kürzer und nicht so befahren wie die Straße am Meer entlang. Sie griff nach einem Plan und zeichnete die „high road“ nach ventry ein. Ich summte zum Song von Runrig „I'll take the high road, you take the low road“. Erfreut sang sie mit und lachte.
Das war dann schon einmal ein guter Start in den Tag. Beim Verlassen des Hotels sah ich noch einen Hinweis auf eine Regatta, die tatsächlich an diesem tag in Ventry veranstaltet wurde. Konnte der Tag noch besser werden?
So präsentierte sich die Bucht von Ventry nach einer unterhaltsamen Wanderung.
Zunächst gingen wir entlang der Straße zum Ausgang von Dingle. Links sahen wir das Meer. Auf der rechten Seite waren einige recht interessante Lokale mit interessanter Küche. Ein Blick auf die Menüs zeigte eine unerwartet hohe Preisklasse an. Außerdem war der Weg für ein Abendessen viel zu weit. Am Ortsausgang gab es einen kleinen Kreisverkehr. Die Hauptstraße ging in das nach Landesinnere. Nach rechts ging es zurück nach Dingle und nach links, weiter am Meer entlang, die „low road“ nach Ventry.
Nach einer Brücke gelangten wir zu einer großen, eingezäunten Industrieanlage. Das Tor war verschlossen, aber ein Plakat verkündete, dass es sich um eine Whiskeybrennerei handelte und gab auch Termine für Führungen und Besuche an.
Für mich hatte sich der Ausflug schon gelohnt. Ich würde eben nicht als Fahrer eine Brennerei besuchen!
„Nun sollte aber Schluss sein mit der Straße“, äußerten sich die ersten Proteste in der Wandergruppe. Da kam schon der Abzweig, nach rechts oben. Es war eine Art Bauernweg. Ein Schild mit einem Pfeil und der Aufschrift „Ventry“ zerstreute die Zweifel. Die „high road“ war gefunden!
Ohne den Landregen wäre der Weg noch schöner gewesen. Links und rechts wollte das satte, irische Grün der Wiesen und Weiden bewundert werden. Fuchsien wuchsen in wilden Büschen am Wegrand. Ab und zu gesellten sich vereinzelte Bäume dazu. Mit blauem Himmel hätte ich schöne Postkarten fotografieren können!
Dann hatten wir den Salat. An dieser Weggabelung gab es kein Schild. Der Weg nach links sah recht dreckig und vernachlässigt aus. Aber in diese Richtung mussten wir eigentlich. Sollten wir noch weiter den sauberen Weg folgen? Vielleicht gab es später noch einen schöneren Abzweig nach links?
Eine kurze Diskussion, dann gingen wir auf dem sauberen Weg weiter.
Mein ungutes Gefühl hatte recht. Erst bellten die Hunde nur, dann kamen sie aus dem Hof. Es waren nicht angeleinte Hunde. Der Hof schien verlassen. Zwei Hunde, die keinen erkennbaren Chef hatten, standen auf dem Weg. Sie schauten neugierig. Ich ließ meiner Frau den Vortritt. Mit unseren Vorräten an Schokolade erkaufte sie eine Passage.
Danach nahm der Weg die ganz verkehrte Wendung. Es ging nach rechts hinein ins Landesinnere. Das war nicht mehr der Weg nach Ventry. Zum Glück hatte der nächste Hof keine Hunde. Zwei junge Männer beschäftigten sich mit einem Traktor. Auf mein Grüßen schauten sie kurz auf, dann gingen sie schnell in das Haus. Der Vater kam heraus. Sein Englisch war kaum verständlich. Hier waren wir also schon im gälischen Teil Irlands. Er deutete zurück: „go back. then to the right. down. In Ventry there is everything: Pub, Shop, Post Office.“
Das Statement mit dem „everything“ beschäftigte uns noch eine Weile. Für ihn waren diese drei Dinge eben alles.
Die Hunde stellten sich auf dem Rückweg gar nicht mehr in den Weg. Sie schauten nur kurz hervor und ließen uns passieren. An der Abzweigung nahmen wir den dreckigen Weg. Wenig sahen wir schon die Bucht von Ventry.
Im Pub, der in einem langgestrecktem Gebäude mit Post und kleinem Laden war, erholten wir uns bei einem Tee. Zum Glück fanden wir noch einen kleinen Tisch in der Mitte des Raums. Sonst waren alle Tische mit aufgeregt schwätzenden Gruppen belegt. Es waren die Teilnehmer der Regatta mit ihren Angehörigen und Freunden, die auf ihren Einsatz warteten.
Es war eine Ruderregatta und nicht, wie ich eigentlich erwartet hatte, eine Segelregatta. Bei den Lichtverhältnissen wären dann auch keine herrlichen Bilder von bunten Vorsegeln möglich gewesen. So war es ganz gut, daß eben gerudert wurde.
In der Bucht waren drei rote Bojen fixiert. Diese galt es mehrfach zu umrunden. Das ganze zog sich hin, da in verschiedenen Kategorien gerudert wurde. Über einem Lautsprecher wurde darüber laut erzählt.
Anfangs galt es noch einem verstorbenen Organisator zu gedenken, danach ging es los. Zunächst waren die Boote noch zusammen und dann wurde der Vorsprung des führenden immer größer. So richtig konnte uns das ganze nicht begeistern.
Zum Glück gab es einen Bus zurück nach Dingle. Die Zeit vertrieb ich mir in der Suche von schönen Motiven.
Ich versuchte mich ein wenig in Regentropfenfotographie:
Mit mehr Sonne wäre das vielleicht schön geworden.
Trotz des Regens, war das lässiger Tag gewesen. Die Szene mit den Burschen, die ihren Vater geholt hatten, der uns dann vom seinem „everything“ erzählte, ist etwas, an das ich mich nach Jahren immer noch gerne erinnere. Ein wenig abseits von den bekannten Sensationen gibt es noch das ganz normale Landleben.
Das Klima oder die Luft war auf eine Art gesund. Nicht einer der Mitwanderer war danach erkältet oder erschöpft. Am Abend entdeckten wir das Nachtleben von Dingle, mit seiner Vielzahl an Pubs.
Das war der vierte Tag in Irland. Davor hatten wir versucht das Felsenkloster auf Skellig zu besuchen. Am nächsten Tag fuhren wir bei sonnigem Wetter den wild atlantic way auf der Dingle Halbinsel.
„Ventry“, schlug sie vor. Zum Nachbarort von Dingle könnten wir oben über den Bergrücken gehen. Das wäre kürzer und nicht so befahren wie die Straße am Meer entlang. Sie griff nach einem Plan und zeichnete die „high road“ nach ventry ein. Ich summte zum Song von Runrig „I'll take the high road, you take the low road“. Erfreut sang sie mit und lachte.
Das war dann schon einmal ein guter Start in den Tag. Beim Verlassen des Hotels sah ich noch einen Hinweis auf eine Regatta, die tatsächlich an diesem tag in Ventry veranstaltet wurde. Konnte der Tag noch besser werden?
So präsentierte sich die Bucht von Ventry nach einer unterhaltsamen Wanderung.
Zunächst gingen wir entlang der Straße zum Ausgang von Dingle. Links sahen wir das Meer. Auf der rechten Seite waren einige recht interessante Lokale mit interessanter Küche. Ein Blick auf die Menüs zeigte eine unerwartet hohe Preisklasse an. Außerdem war der Weg für ein Abendessen viel zu weit. Am Ortsausgang gab es einen kleinen Kreisverkehr. Die Hauptstraße ging in das nach Landesinnere. Nach rechts ging es zurück nach Dingle und nach links, weiter am Meer entlang, die „low road“ nach Ventry.
Nach einer Brücke gelangten wir zu einer großen, eingezäunten Industrieanlage. Das Tor war verschlossen, aber ein Plakat verkündete, dass es sich um eine Whiskeybrennerei handelte und gab auch Termine für Führungen und Besuche an.
Für mich hatte sich der Ausflug schon gelohnt. Ich würde eben nicht als Fahrer eine Brennerei besuchen!
„Nun sollte aber Schluss sein mit der Straße“, äußerten sich die ersten Proteste in der Wandergruppe. Da kam schon der Abzweig, nach rechts oben. Es war eine Art Bauernweg. Ein Schild mit einem Pfeil und der Aufschrift „Ventry“ zerstreute die Zweifel. Die „high road“ war gefunden!
Ohne den Landregen wäre der Weg noch schöner gewesen. Links und rechts wollte das satte, irische Grün der Wiesen und Weiden bewundert werden. Fuchsien wuchsen in wilden Büschen am Wegrand. Ab und zu gesellten sich vereinzelte Bäume dazu. Mit blauem Himmel hätte ich schöne Postkarten fotografieren können!
Dann hatten wir den Salat. An dieser Weggabelung gab es kein Schild. Der Weg nach links sah recht dreckig und vernachlässigt aus. Aber in diese Richtung mussten wir eigentlich. Sollten wir noch weiter den sauberen Weg folgen? Vielleicht gab es später noch einen schöneren Abzweig nach links?
Eine kurze Diskussion, dann gingen wir auf dem sauberen Weg weiter.
Mein ungutes Gefühl hatte recht. Erst bellten die Hunde nur, dann kamen sie aus dem Hof. Es waren nicht angeleinte Hunde. Der Hof schien verlassen. Zwei Hunde, die keinen erkennbaren Chef hatten, standen auf dem Weg. Sie schauten neugierig. Ich ließ meiner Frau den Vortritt. Mit unseren Vorräten an Schokolade erkaufte sie eine Passage.
Danach nahm der Weg die ganz verkehrte Wendung. Es ging nach rechts hinein ins Landesinnere. Das war nicht mehr der Weg nach Ventry. Zum Glück hatte der nächste Hof keine Hunde. Zwei junge Männer beschäftigten sich mit einem Traktor. Auf mein Grüßen schauten sie kurz auf, dann gingen sie schnell in das Haus. Der Vater kam heraus. Sein Englisch war kaum verständlich. Hier waren wir also schon im gälischen Teil Irlands. Er deutete zurück: „go back. then to the right. down. In Ventry there is everything: Pub, Shop, Post Office.“
Das Statement mit dem „everything“ beschäftigte uns noch eine Weile. Für ihn waren diese drei Dinge eben alles.
Die Hunde stellten sich auf dem Rückweg gar nicht mehr in den Weg. Sie schauten nur kurz hervor und ließen uns passieren. An der Abzweigung nahmen wir den dreckigen Weg. Wenig sahen wir schon die Bucht von Ventry.
Im Pub, der in einem langgestrecktem Gebäude mit Post und kleinem Laden war, erholten wir uns bei einem Tee. Zum Glück fanden wir noch einen kleinen Tisch in der Mitte des Raums. Sonst waren alle Tische mit aufgeregt schwätzenden Gruppen belegt. Es waren die Teilnehmer der Regatta mit ihren Angehörigen und Freunden, die auf ihren Einsatz warteten.
Es war eine Ruderregatta und nicht, wie ich eigentlich erwartet hatte, eine Segelregatta. Bei den Lichtverhältnissen wären dann auch keine herrlichen Bilder von bunten Vorsegeln möglich gewesen. So war es ganz gut, daß eben gerudert wurde.
In der Bucht waren drei rote Bojen fixiert. Diese galt es mehrfach zu umrunden. Das ganze zog sich hin, da in verschiedenen Kategorien gerudert wurde. Über einem Lautsprecher wurde darüber laut erzählt.
Anfangs galt es noch einem verstorbenen Organisator zu gedenken, danach ging es los. Zunächst waren die Boote noch zusammen und dann wurde der Vorsprung des führenden immer größer. So richtig konnte uns das ganze nicht begeistern.
Zum Glück gab es einen Bus zurück nach Dingle. Die Zeit vertrieb ich mir in der Suche von schönen Motiven.
Ich versuchte mich ein wenig in Regentropfenfotographie:
Mit mehr Sonne wäre das vielleicht schön geworden.
Trotz des Regens, war das lässiger Tag gewesen. Die Szene mit den Burschen, die ihren Vater geholt hatten, der uns dann vom seinem „everything“ erzählte, ist etwas, an das ich mich nach Jahren immer noch gerne erinnere. Ein wenig abseits von den bekannten Sensationen gibt es noch das ganz normale Landleben.
Das Klima oder die Luft war auf eine Art gesund. Nicht einer der Mitwanderer war danach erkältet oder erschöpft. Am Abend entdeckten wir das Nachtleben von Dingle, mit seiner Vielzahl an Pubs.
Das war der vierte Tag in Irland. Davor hatten wir versucht das Felsenkloster auf Skellig zu besuchen. Am nächsten Tag fuhren wir bei sonnigem Wetter den wild atlantic way auf der Dingle Halbinsel.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen