Am Colca Canyon kann man Kondore sehen, wie sie die Thermik nutzten und sich hoch schwingen, bevor sie ihr Jagdgebiet absuchen. Das war der einzige Grund in Cabanaconde zu nächtigen. Dann konnten wir den frühen Bus von Cabanconde nach Chivay nehmen. Ein paar Kilometer außerhalb liegt die Anhöhe 'Cruz del Condor'. Dort galt es dem Busfahrer Bescheid zu geben. Man sollte genau aufpassen, weil es dort ja nichts gäbe, wurde uns gesagt.
Gespannt fuhren wir im Morgengrauen los. Der Jetlag lohnt sich immer für morgendliche Unternehmungen, wenn man nach Amerika fährt. So richtig aufzupassen, brauchten wir gar nicht. Dem Busfahrer schien schon klar zu sein, dass Touristen ohne Gepäck an dem Parkplatz hinter den großen Kreuzen aussteigen wollten.
Zunächst war niemand auf dem Parkplatz. Weiter unten waren Aussichtsterrassen an der Schlucht. Ein wenig kalt war es. Aber Wolken waren nicht am Himmel. Es würde eine Thermik geben, das war sicher. Die Kondore könnten aufsteigen, wenn sie um diese Zeit noch da waren. In der Regenzeit, die im Januar anfängt, sind sie nicht hier. Wir warteten am 28. Dezember auf ihren Flug.
Fliegen hier wirklich Kondore?
Zunächst konnte ich sie nirgendwo sehen. Dann sah ich diese schwarzen Punkte an den Hängen. Das könnten tatsächlich diese riesigen Vögel sein. Es galt mit ihnen auf die Wirkung der Sonne zu warten. Wenn diese hoch genug stand, erwärmte sie die Hänge des Canyons. Dann gibt es eine richtige Thermik.
Wir waren wenig später nicht mehr allein. Bus um Bus kam an. Auch bauten Marktfrauen ihre Stände auf und boten Andenken und Getränke an.
Nun fühlte sich das Warten zunächst ein wenig besser an. Es schien gewiss, dass etwas Beindruckendes geschehen würde.
Und dann war es soweit. "Da fliegt er" und "Schnell mach ein Foto" hörte ich.
Eins konnte ich machen, bevor er über die Köpfe huschte und nach oben kreiste. Kaum folgte ich ihm, da kam schon der nächste. Insgesamt war es nur eine Viertelstunde, in der die Kondore über die Schaulustigen abhoben. Auf den Versuch weitere Fotos verzichtete ich, sie würden sowieso nichts werden. Für eine Nahaufnahme hatte ich kein Teleobjektiv und in der Nähe fliegen sie einfach zu schnell.
Besser war es das Schauspiel einfach zu bewundern.
Dann war es vorbei. Wir gingen wieder zurück zu dem Parkplatz. Es galt die Rückfahrt zu organisieren. Das wurde zu einer Art Problem. Alle Autos waren schon voll besetzt. Am Nachmittag kam der Bus von Chivay zurück. Sollten wir bis dahin dort oben warten? Es war schon alles gesehen. So eindrucksvoll die Landschaft auch war, wir waren schon ziemlich satt gesehen.
Es kam ein Lieferwagen an. Ein Mann stieg aus und schnell wurde klar, der bringt die Marktfrauen nach Cabanaconde zurück. Auf Anfrage erklärte er sich bereit uns mitzunehmen. Wir bräuchten nur noch ein wenig zu warten, bis seine Frauen zu Ende verkauft hätten.
Nach einer gar nicht so kurzen Zeit gab eine ältere Frau das Kommando zum Zusammenpacken. Wir halfen mit. Als wir mit einsteigen wollten, stellte sich heraus, dass die Frauen den Lieferwagen für sich gemietet hatten. Wir bezahlten dann ein paar Soles vor allen Frauen an die Wortführerin. So hatte alles seine Ordnung. Ein wenig überraschte mich diese Wendung. Bisher hatte ich angenommen, dass, gerade im Hochland, die Frauen weniger zu sagen hätten als die Männer.
In Cabanconde kamen wir zu Mittag an. Was sollten wir mit dem Nachmittag anfangen? Zu besichtigen waren ein paar Miradores, Aussichtspunkte von denen der Canyon von Colca betrachtet werden konnte. Dort unten ist die Oase von Sangalle. Schön sieht man die Strasse auf der gegenüberliegende Seite des Canyons.
Die blauen Flecken in der Oase sind Pools von den Hotels. Es soll dort heiße Quellen geben. Der Weg hinunter dauert so ungefähr drei Stunden. Wir könnten am nächsten Morgen in aller Frühe zurück kommen und dann den Bus nach Chivay nehmen. Was sollten wir mit dem Hotel machen, das wir noch gebucht hatten?
Unser Hotelier hatte nichts dagegen. Seine Leute dort unten würden sich übe den Besuch freuen. Die Zimmer würde er gar nicht mehr berechnen. Das Gepäck könnte er oben verwahren. Wir gingen mit Zahnbürste und Wechselwäsche los.
Der Weg ging zunächst über grüne Felder. Es war eine Art Bach, der sich in der roten Erde eingegraben hatte. Nach etwa einer Viertelstunde standen wir am Rand des Canyons und es ging hinunter. Mal war eine Art Treppe in den Weg, mal mussten ein paar Felsen überklettert werden. Gefühlt kamen wir schnell vorwärts.
Dann kam die Sonne. Schatten gab es in der Felswand keinen. Mir wurde bewusst, das die Krempe eine Basebalcap doch nicht ausreicht um Gesicht, linkes Ohr und Nacken zu beschatten. Es musste irgendwie gehen. Schlimmer war der Felsstaub, der sich durch die Hufe der Maultiere gebildet hatte. Mit jedem Schritt staubte es. Auch war der Tritt nie so richtig stabil. Immer rutschte der Fuss ein wenig. Einfach so herunterlaufen, wie auf eine Treppe oder einem sauberen Wanderpfad ging gar nicht mehr.
Unten angekommen, ging es schnell zum ersten Resort am Fluß. Umzäunt von einer Hecke standen um Pools kleine Hütten für Gäste. Am Restaurant in der Mitte der Anlage könnte man wohl nach solch einer Hütte frragen. In den Pools planschten Kinder. Uns wurde ein nicht ganz kühles Bier, aber keine Unterkunft angeboten. Das Bier erfrischte zwar ein wenig, aber dann ging es wieder heraus aus dem Resort zur Dorfstrasse.
Wir fanden unten doch noch ein Resort, dass noch ein paar Schlafplätze frei hatte. Für den nächsten Morgen konnten wir uns auch von Mulis hinauftragen lassen. Zwar fanden wir so zirka 100 Kilo auf dem Rücken eines eher zierlichen Tieres recht gewagt, aber die Treiber waren zuversichtlich, dass das ginge.
Oben angekommen wartete schon das Gepäck und wenig später sassen wir im Bus nach Chivay unserer nächsten Station. Darüber berichte ich im nächsten Beitrag. Davor habe ich von dem Catalina Kloster in Arequipa erzählt.
Gespannt fuhren wir im Morgengrauen los. Der Jetlag lohnt sich immer für morgendliche Unternehmungen, wenn man nach Amerika fährt. So richtig aufzupassen, brauchten wir gar nicht. Dem Busfahrer schien schon klar zu sein, dass Touristen ohne Gepäck an dem Parkplatz hinter den großen Kreuzen aussteigen wollten.
Zunächst war niemand auf dem Parkplatz. Weiter unten waren Aussichtsterrassen an der Schlucht. Ein wenig kalt war es. Aber Wolken waren nicht am Himmel. Es würde eine Thermik geben, das war sicher. Die Kondore könnten aufsteigen, wenn sie um diese Zeit noch da waren. In der Regenzeit, die im Januar anfängt, sind sie nicht hier. Wir warteten am 28. Dezember auf ihren Flug.
Fliegen hier wirklich Kondore?
Zunächst konnte ich sie nirgendwo sehen. Dann sah ich diese schwarzen Punkte an den Hängen. Das könnten tatsächlich diese riesigen Vögel sein. Es galt mit ihnen auf die Wirkung der Sonne zu warten. Wenn diese hoch genug stand, erwärmte sie die Hänge des Canyons. Dann gibt es eine richtige Thermik.
Wir waren wenig später nicht mehr allein. Bus um Bus kam an. Auch bauten Marktfrauen ihre Stände auf und boten Andenken und Getränke an.
Nun fühlte sich das Warten zunächst ein wenig besser an. Es schien gewiss, dass etwas Beindruckendes geschehen würde.
Und dann war es soweit. "Da fliegt er" und "Schnell mach ein Foto" hörte ich.
Eins konnte ich machen, bevor er über die Köpfe huschte und nach oben kreiste. Kaum folgte ich ihm, da kam schon der nächste. Insgesamt war es nur eine Viertelstunde, in der die Kondore über die Schaulustigen abhoben. Auf den Versuch weitere Fotos verzichtete ich, sie würden sowieso nichts werden. Für eine Nahaufnahme hatte ich kein Teleobjektiv und in der Nähe fliegen sie einfach zu schnell.
Besser war es das Schauspiel einfach zu bewundern.
Dann war es vorbei. Wir gingen wieder zurück zu dem Parkplatz. Es galt die Rückfahrt zu organisieren. Das wurde zu einer Art Problem. Alle Autos waren schon voll besetzt. Am Nachmittag kam der Bus von Chivay zurück. Sollten wir bis dahin dort oben warten? Es war schon alles gesehen. So eindrucksvoll die Landschaft auch war, wir waren schon ziemlich satt gesehen.
Es kam ein Lieferwagen an. Ein Mann stieg aus und schnell wurde klar, der bringt die Marktfrauen nach Cabanaconde zurück. Auf Anfrage erklärte er sich bereit uns mitzunehmen. Wir bräuchten nur noch ein wenig zu warten, bis seine Frauen zu Ende verkauft hätten.
Nach einer gar nicht so kurzen Zeit gab eine ältere Frau das Kommando zum Zusammenpacken. Wir halfen mit. Als wir mit einsteigen wollten, stellte sich heraus, dass die Frauen den Lieferwagen für sich gemietet hatten. Wir bezahlten dann ein paar Soles vor allen Frauen an die Wortführerin. So hatte alles seine Ordnung. Ein wenig überraschte mich diese Wendung. Bisher hatte ich angenommen, dass, gerade im Hochland, die Frauen weniger zu sagen hätten als die Männer.
In Cabanconde kamen wir zu Mittag an. Was sollten wir mit dem Nachmittag anfangen? Zu besichtigen waren ein paar Miradores, Aussichtspunkte von denen der Canyon von Colca betrachtet werden konnte. Dort unten ist die Oase von Sangalle. Schön sieht man die Strasse auf der gegenüberliegende Seite des Canyons.
Die blauen Flecken in der Oase sind Pools von den Hotels. Es soll dort heiße Quellen geben. Der Weg hinunter dauert so ungefähr drei Stunden. Wir könnten am nächsten Morgen in aller Frühe zurück kommen und dann den Bus nach Chivay nehmen. Was sollten wir mit dem Hotel machen, das wir noch gebucht hatten?
Unser Hotelier hatte nichts dagegen. Seine Leute dort unten würden sich übe den Besuch freuen. Die Zimmer würde er gar nicht mehr berechnen. Das Gepäck könnte er oben verwahren. Wir gingen mit Zahnbürste und Wechselwäsche los.
Der Weg ging zunächst über grüne Felder. Es war eine Art Bach, der sich in der roten Erde eingegraben hatte. Nach etwa einer Viertelstunde standen wir am Rand des Canyons und es ging hinunter. Mal war eine Art Treppe in den Weg, mal mussten ein paar Felsen überklettert werden. Gefühlt kamen wir schnell vorwärts.
Dann kam die Sonne. Schatten gab es in der Felswand keinen. Mir wurde bewusst, das die Krempe eine Basebalcap doch nicht ausreicht um Gesicht, linkes Ohr und Nacken zu beschatten. Es musste irgendwie gehen. Schlimmer war der Felsstaub, der sich durch die Hufe der Maultiere gebildet hatte. Mit jedem Schritt staubte es. Auch war der Tritt nie so richtig stabil. Immer rutschte der Fuss ein wenig. Einfach so herunterlaufen, wie auf eine Treppe oder einem sauberen Wanderpfad ging gar nicht mehr.
Unten angekommen, ging es schnell zum ersten Resort am Fluß. Umzäunt von einer Hecke standen um Pools kleine Hütten für Gäste. Am Restaurant in der Mitte der Anlage könnte man wohl nach solch einer Hütte frragen. In den Pools planschten Kinder. Uns wurde ein nicht ganz kühles Bier, aber keine Unterkunft angeboten. Das Bier erfrischte zwar ein wenig, aber dann ging es wieder heraus aus dem Resort zur Dorfstrasse.
Wir fanden unten doch noch ein Resort, dass noch ein paar Schlafplätze frei hatte. Für den nächsten Morgen konnten wir uns auch von Mulis hinauftragen lassen. Zwar fanden wir so zirka 100 Kilo auf dem Rücken eines eher zierlichen Tieres recht gewagt, aber die Treiber waren zuversichtlich, dass das ginge.
Oben angekommen wartete schon das Gepäck und wenig später sassen wir im Bus nach Chivay unserer nächsten Station. Darüber berichte ich im nächsten Beitrag. Davor habe ich von dem Catalina Kloster in Arequipa erzählt.
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