Hier in dieser Straße ist das Kloster Santa Catalina zu finden. Es soll die Sehenswürdigkeit in Arequipa, der Stadt im Süden Perus sein. Von dort nimmt man die Busse hinauf in Anden. Wir wollten nach Colca, dem Tal der Kondore. Das war das Ziel dieser Reise in den Süden Perus. Am Vormittag landete der Flieger aus Lima. Das Ticket für den Bus hinauf mussten wir direkt am Busterminal kaufen. Danach hatten wir Zeit für einen Besuch in der Stadt.
Das Kloster beherbergte zu seiner Zeit 300 Nonnen mit ihren Dienerinnen und Sklavinnen. Reche Familien gaben ihre zweite Tochter in das Kloster. Das kostete zwar eine teure Mitgift, machte sich aber gut für Einfluss und Ansehen. Der zweite Sohn hatte die Wahl zwischen Priester, Militär und Mönch.
Hier in dieser Straße steht tatsächlich die Anlage, in der Tausend Frauen irgendwie lebten.
Es ist äußere Mauer des Klosterareals, das eine Art Dorf in der Stadt bildet. Der Zugang dazu ist bei dem weißen Rundbogen.
Was erwartet einen dort drinnen? Gibt es etwas Unerwartetes zu sehen? Etwas, das ich so noch nie gesehen habe?
Es ging in einen Innenhof und dann weiter in die Höfe hinein.
Die Figur über dem Eingang stellt eine Nonne mit Umhang und Kopftuch dar. In vergangenen Zeiten war hier Schluss für Männer, so sie keine Priester waren. Priester waren für die Gottesdienste unabkömmlich.
Hier ist ein Symbol mit Kreuz und Herz in Flammen. Das flammende Herz kannte ich schon von dem Besuch auf Malta. In der Kirche von Valetta, in der der Hochmeister während der Belagerung betete, waren Heiligenbilder mit solch einem Herzen gemalt.
Nun ist hier solch ein Herz aufgespießt von einem Kreuz.
Ich wurde schon ein wenig neugieriger.
Die ganze Anlage besteht aus ineinander gebaute Höfe mit Sälen und Zellen. Jeder Hof hat eigene Besonderheiten.
Hier in diesem Hof sind die Bögen bemalt und beschriftet. Das Bild zeigt eine Frau, die von einem Engel anscheinend erschossen wird. Im Text wird erklärt, dass es Liebespfeile sind, die der göttliche Amor abfeuert.
Wie mögen diese Frauen hier gelebt haben? Sie wurden hier, vermutlich, jungfräulich eingeliefert. Danach waren sie die Bräute Jesus. Ihr Liebesleben sollte, zumindest laut Vorschrift, eher platonisch gewesen sein.
Vielleicht deuten die anderen Bilder etwas an?
Das Bild illustriert etwas, das ich so noch in keiner Kirche gesehen habe. Auf der linken Seite ist die Seele in einem Käfig, aus dem sie ausbrechen will und der göttliche Amor, der die Hand auf dem Schloss hat. So habe ich den Text darunter jedenfalls verstanden:
"El alma encerrada en una jaula, como que hace fuerza por salir de ella y el amor divino por de fuera como que la abre puesta la mano en la serradura"
Auf der rechten Seite wird dann die befreite Seele auf einem Reh dargestellt. Sie reitet zu einem Springbrunnen mit einem Becken, in das der göttliche Amor Blut sprudeln lässt. So ungefähr könnte der Text darunter übersetzt werden:
"El alma muy airosa sentada sobre un ciervo que va con gran velocidad corriendo a una fuenta en cuya taza estara en pie el amor divino despidiendo caños fuentes de sangre."
Was waren das wohl für Zeiten?
An einer Tür fand ich dieses Bild mit einem geteilten Kreuz. Rechts ist wohl, züchtig bekleidet, der "Amor divino", links die Seele, die, ebenfalls am Kreuz genagelt, zu ihm kommt. Unten befinden isch die Reichtümer der Welt.
"una cruz abierta por medio dividida en dos, en la derecha este el Amor divino crucificado embeandole de su voca uno eomo aliento al Alma que esta en la otra cruz clavada vecibiendole; el Mundo debajo con sus deleites riquesas y honirras hollado de la cruz"
Wieder redet der göttliche Amor mit der Seele. Es ist dieser Strahl, der aus dem Mund kommt und im Gegenüber auf die Brust zielt. Das ist schon etwas anders als mit Worten zu den Ohren und dem Verstand des anderen zu reden. Wie kann die katholische Kirche doch mystisch sein!
Heute kann so etwas nur von Yoga und Mantra singen gesagt werden.
In jedem Fall haben die Seelen nie gearbeitet. Eine Darstellung, in der sie etwas anderes getan hätten, als sich mit Engeln oder anderen himmlischen Wesen zu beschäftigen, ist mir nie aufgefallen.
Weiter ging es durch einen eher anmutigen Hof. Die Farben strahlen richtig im Licht.
Die Motive an den Wänden konnten auch ganz normal sein. Hier ein Jesus im Himmel, der einfach um Erhörung gebeten wird. So gehört sich das für ein Kloster aus der Barockzeit.
Im hinteren Teil der Anlage ist es wohnlicher. Hier gibt es Essräume, in denen die Nonnen gemeinsam gegessen haben.
Die Innenhöfe sind wesentlich größer und länger.
Ich fragte mich, ob es unterschiedliche Klassen von Nonnen geben hatte? Dann wären vorne die prächtigen Höfe zum Präsentieren des Nonnenlebens gewesen. Vielleicht konnten dort Mütter oder Schwestern ihre Nonnen besuchen. Oder andere Äbtissinnen zu Besuch kommen.
Nach ein paar weiteren Höfen konnte ich die Idee vergessen. Wieder waren die langen Gänge mit seltsamen Bildern verziert.
Im hinteren Teil des Klosters wurde in vergangenen Zeiten wohl gearbeitet. Hier waren die Gebäude schmuckloser.
Ich fand eine Zelle einer Nonne, die mit ihrer Dienerin zusammen lebte. So eine richtige, kleine Zelle war das gar nicht. Es waren Töchter aus gutem Haus, die hier lebten.
War dies hier ein Waschplatz? Die Rinne und die Tonschalen deuten das zumindest an. Ob die Dienerinnen in den Genuss männlicher Bekanntschaften kamen? Sie hatten ja kein Keuschheitsgelübte abgelegt.
Über andere Höfe ging es zurück. Hier kann viel Zeit verbracht werden, wenn man nicht mit dem Bus zum Colca Tal fahren will.
Zum Schluss noch ein Bild mit den Fahnen von Peru und Arequipa. Hier im Süden ist man stolz auf seine Region.
Es ging an dem Tag weiter nach oben zu den Kondoren bei Cabanaconde am Canyon Colca. Davon berichte ich im nächsten Beitrag.
Das Kloster beherbergte zu seiner Zeit 300 Nonnen mit ihren Dienerinnen und Sklavinnen. Reche Familien gaben ihre zweite Tochter in das Kloster. Das kostete zwar eine teure Mitgift, machte sich aber gut für Einfluss und Ansehen. Der zweite Sohn hatte die Wahl zwischen Priester, Militär und Mönch.
Hier in dieser Straße steht tatsächlich die Anlage, in der Tausend Frauen irgendwie lebten.
Es ist äußere Mauer des Klosterareals, das eine Art Dorf in der Stadt bildet. Der Zugang dazu ist bei dem weißen Rundbogen.
Was erwartet einen dort drinnen? Gibt es etwas Unerwartetes zu sehen? Etwas, das ich so noch nie gesehen habe?
Es ging in einen Innenhof und dann weiter in die Höfe hinein.
Die Figur über dem Eingang stellt eine Nonne mit Umhang und Kopftuch dar. In vergangenen Zeiten war hier Schluss für Männer, so sie keine Priester waren. Priester waren für die Gottesdienste unabkömmlich.
Hier ist ein Symbol mit Kreuz und Herz in Flammen. Das flammende Herz kannte ich schon von dem Besuch auf Malta. In der Kirche von Valetta, in der der Hochmeister während der Belagerung betete, waren Heiligenbilder mit solch einem Herzen gemalt.
Nun ist hier solch ein Herz aufgespießt von einem Kreuz.
Ich wurde schon ein wenig neugieriger.
Die ganze Anlage besteht aus ineinander gebaute Höfe mit Sälen und Zellen. Jeder Hof hat eigene Besonderheiten.
Hier in diesem Hof sind die Bögen bemalt und beschriftet. Das Bild zeigt eine Frau, die von einem Engel anscheinend erschossen wird. Im Text wird erklärt, dass es Liebespfeile sind, die der göttliche Amor abfeuert.
Wie mögen diese Frauen hier gelebt haben? Sie wurden hier, vermutlich, jungfräulich eingeliefert. Danach waren sie die Bräute Jesus. Ihr Liebesleben sollte, zumindest laut Vorschrift, eher platonisch gewesen sein.
Vielleicht deuten die anderen Bilder etwas an?
Das Bild illustriert etwas, das ich so noch in keiner Kirche gesehen habe. Auf der linken Seite ist die Seele in einem Käfig, aus dem sie ausbrechen will und der göttliche Amor, der die Hand auf dem Schloss hat. So habe ich den Text darunter jedenfalls verstanden:
"El alma encerrada en una jaula, como que hace fuerza por salir de ella y el amor divino por de fuera como que la abre puesta la mano en la serradura"
Auf der rechten Seite wird dann die befreite Seele auf einem Reh dargestellt. Sie reitet zu einem Springbrunnen mit einem Becken, in das der göttliche Amor Blut sprudeln lässt. So ungefähr könnte der Text darunter übersetzt werden:
"El alma muy airosa sentada sobre un ciervo que va con gran velocidad corriendo a una fuenta en cuya taza estara en pie el amor divino despidiendo caños fuentes de sangre."
Was waren das wohl für Zeiten?
An einer Tür fand ich dieses Bild mit einem geteilten Kreuz. Rechts ist wohl, züchtig bekleidet, der "Amor divino", links die Seele, die, ebenfalls am Kreuz genagelt, zu ihm kommt. Unten befinden isch die Reichtümer der Welt.
"una cruz abierta por medio dividida en dos, en la derecha este el Amor divino crucificado embeandole de su voca uno eomo aliento al Alma que esta en la otra cruz clavada vecibiendole; el Mundo debajo con sus deleites riquesas y honirras hollado de la cruz"
Wieder redet der göttliche Amor mit der Seele. Es ist dieser Strahl, der aus dem Mund kommt und im Gegenüber auf die Brust zielt. Das ist schon etwas anders als mit Worten zu den Ohren und dem Verstand des anderen zu reden. Wie kann die katholische Kirche doch mystisch sein!
Heute kann so etwas nur von Yoga und Mantra singen gesagt werden.
In jedem Fall haben die Seelen nie gearbeitet. Eine Darstellung, in der sie etwas anderes getan hätten, als sich mit Engeln oder anderen himmlischen Wesen zu beschäftigen, ist mir nie aufgefallen.
Weiter ging es durch einen eher anmutigen Hof. Die Farben strahlen richtig im Licht.
Die Motive an den Wänden konnten auch ganz normal sein. Hier ein Jesus im Himmel, der einfach um Erhörung gebeten wird. So gehört sich das für ein Kloster aus der Barockzeit.
Im hinteren Teil der Anlage ist es wohnlicher. Hier gibt es Essräume, in denen die Nonnen gemeinsam gegessen haben.
Die Innenhöfe sind wesentlich größer und länger.
Ich fragte mich, ob es unterschiedliche Klassen von Nonnen geben hatte? Dann wären vorne die prächtigen Höfe zum Präsentieren des Nonnenlebens gewesen. Vielleicht konnten dort Mütter oder Schwestern ihre Nonnen besuchen. Oder andere Äbtissinnen zu Besuch kommen.
Nach ein paar weiteren Höfen konnte ich die Idee vergessen. Wieder waren die langen Gänge mit seltsamen Bildern verziert.
Im hinteren Teil des Klosters wurde in vergangenen Zeiten wohl gearbeitet. Hier waren die Gebäude schmuckloser.
Ich fand eine Zelle einer Nonne, die mit ihrer Dienerin zusammen lebte. So eine richtige, kleine Zelle war das gar nicht. Es waren Töchter aus gutem Haus, die hier lebten.
War dies hier ein Waschplatz? Die Rinne und die Tonschalen deuten das zumindest an. Ob die Dienerinnen in den Genuss männlicher Bekanntschaften kamen? Sie hatten ja kein Keuschheitsgelübte abgelegt.
Über andere Höfe ging es zurück. Hier kann viel Zeit verbracht werden, wenn man nicht mit dem Bus zum Colca Tal fahren will.
Zum Schluss noch ein Bild mit den Fahnen von Peru und Arequipa. Hier im Süden ist man stolz auf seine Region.
Es ging an dem Tag weiter nach oben zu den Kondoren bei Cabanaconde am Canyon Colca. Davon berichte ich im nächsten Beitrag.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen