Mit dem Auto ging es nach Killarney, der Touristenhochburg in Kerry County. Ich befuhr den wild atlantic way. Dieser war seinem Namen gerecht wirklich wild. Die Kurven waren zahlreich, die Breite eher gewöhnungsbedürftig. In aller Regel konnten zwei Autos aneinander vorbeifahren, wenn beide nur ein wenig in dem Schotter neben dem Asphaltband fuhren. Die Zweige der dort wachsenden Hecken und Büsche schrammten am Blech. Laut Mietvertrag wurden Lackschäden kleiner als ein 5 Eurostück nicht berücksichtigt.
Anfangs fand ich es spannend, wenn jemand entgegenkam. In dem Fall stellte ich mir vor, auf einem Pferd zu reiten und dem entgegenkommenden Reiter die rechte Hand reichen zu wollen. Das war dann auch der Abstand, in dem das klappte. Ich schaute nicht auf die linke Seite, sondern auf den Fahrer, der rechts vorbeifuhr. Zunächst ging ich vom Gas und fuhr langsam vorbei. Mit der Zeit wurde ich mutiger und fuhr ein wenig schneller.
Als auf der linken Seite ein Pfeiler aus Stein anstatt auszuweichen einfach laut gegen den Kotflügel schlug, beschwerten sich meine Passagiere und erzwangen ein langsameres Weiterfahren. Trotzdem kamen wir am Vormittag in Killarney an.
Wohin fahren? Was war der Plan? Zum Glück befand sich am Ortseingang von Killarney die Kirche der heiligen Maria mit einem großen Parkplatz.
Es ging hinein in eine der größten Kirchen Irlands.
Sie machte auf mich einen wirklich gigantischen Eindruck. Das hier ist nur der linke Seitenflügel.
Bemerkenswerte finde ich die sachlichen Monitore an den Pfeilern. Wie das wohl vollbesetzt aussieht?
Die Kathedrale ist ein Produkt des 19ten Jahrhunderts. Vor der großen Hungersnot wurde mit dem Bau angefangen, danach vollendet. 1972 wurde der Innenraum umgestaltet. Den Iren scheint ihr Glaube wirklich wichtig zu sein.
Nach dem Besuch der Kirche ging es auf Parkplatzsuche in der Stadt. Fußgängergruppen streiften herum. Es war, wie eigentlich schon erwartet, eine typische Touristenstadt mit Andenkengeschäften und Pubs. Dazwischen strolchten Gruppen von Besuchern herum, die immer welche dabei hatten, die lieber woanders wären. Deswegen standen sie im Weg. Eiligere Zeitgenossen sprangen dann schnell auf die Straße, auf der ich versuchte einen Hinweis zu finden, wo denn geparkt werden konnte.
Das Parkplatzproblem wurde dann auch gelöst. Die Stadt selbst war, zumindest bei dem eher wolkigen Wetter, in der Totale nicht sonderlich fotogen. Wenn sich dann doch Details anboten, war immer eine Kiste oder ein Ständer mit Souvenirs samt zugehörigen Bewunderern im Weg. Die nötige Muße den richtigen Winkel zu finden und auf den geeigneten Moment zu warten, hatte ich nicht. So reihte ich mich bei den Bewunderern ein und schaute mir den Touristenkitsch mit an.
Nach einem Imbiss in einem typischen Fish&Chips Lokal überlegten wir, was wir weiter machen wollten. „Wir sind hier wegen den Seen und Parks“, fiel einem ein.
Am Anfang der Stadt hatte ich einen Hinweis gesehen. Dort war auch ein großer Parkplatz mit einem Wegeplan. Wir entschieden uns für einen Rundweg. Das hatte den Vorteil, dass dann immer etwas Neues zu sehen war.
Wir sahen uns satt an den grünen Wiesen mit Bäumen darauf. Das, hier dargestellte ross castle war der Höhepunkt auf dem Weg. Auf der Tafel vorne wurde von den O'donnogens (oder so ähnlich) erzählt, die ihren Clansitz hatten. Direkt stellte ich mir die Bravehearts vor. Tapfer stritten sie mit ihren Nachbarn mit Schild und Keule. Auf Wälle und Mauern wurde verzichtet, wo man sich doch auf flachem Terrain streiten konnte. Die Tafel pries das Durchhalten dieses Clans gegen Cromwell. Er wurde als letzter unterworfen. Ich glaube eher, dass das nicht an der Zähigkeit des Clans, sondern an der Geografie lag, dass dieser diese Ecke Irlands erst zum Schluss seiner Kampagne heimsuchte. Das Schloss wurde kampflos übergeben. Beschädigt wurde es erst im 19ten Jahrhundert, als, aus steuerlichen Gründen, der damalige Besitzer das Dach entfernte.
Es kam nach dem 2ten Weltkrieg in den Besitz der Stadt und die machte eine Art Museum mit angeblich herrlichen Möbeln daraus. Wir sahen diese nicht, da es nach Regen aussah. Wer länger in Irland ist, weiß, dass Regen kommt und nie so richtig lange bleibt. So haben wir den Besuch der alten Möbel in der restaurierten Burg verpasst.
Dafür sahen wir den Rosengarten in Tralee. Das war die Stadt auf dem Weg zurück, die am Nachmittag noch besucht werden musste. Die Parkplatzsuche wesentlich einfacher als in Killarney. Große Schilder wiesen den Weg. Die Parkplätze waren bewirtschaftet. An Automaten galt es ein Tagesticket zu lösen. Ein freundlicher Ire reichte mir seines weiter. An solche Kleinigkeiten erinnere ich mich immer gerne.
Rosen bei bedecktem Himmel waren wirklich nicht ganz so fotogen. Dafür war die Luft frisch und die Wege luden zum Spazieren gehen ein. Wenig später standen wir vor Kirche Saint John', die besucht werden musste.
Diese Kirche hatte die richtigen Proportionen einer eher kleineren Stadt. Der Engel mit dem Weihwasserbecken passt einfach da hinein, ohne kitschig zu wirken.
Erbaut wurde auch diese Kirche Mitte des 19ten Jahrhunderts.
An diesem Fenster erschien mir die Symbolik seltsam. Oben ist das Kreuz auf dem Davidstern. Es scheint nicht wie ein Kreuz, an dem einer gekreuzigt wurde. Dafür ist der obere Teil zu lang. Was mag der Kringel an dem oberen Ende bedeuten?
Menschen fügen immer fehlende Teile, die normalerweise vorhanden sind, hinzu. So fügt sich bei einem gläubigen Katholiken, der Gekreuzigte in das Kreuz hinein. Und nun ergibt die Symbolik sofort Sinn. Aus dem Judentum, dargestellt durch den roten Davidstern, kommt das Kreuz und aus diesem die katholische Kirche, dargestellt durch den stilisierten Bischofsstab.
Die Maria mit Jesuskind darunter schaut den Betrachter an, während das Kind den roten Vogel anschaut. Könnte das ein Anklang an die beginnenden Sozialbewegungen des 19ten Jahrhunderts sein? Rechts oben, bei dem roten Vogel, läge dann der Fortschritt. An dieser Stelle höre ich wohl besser auf zu spekulieren.
Das war der Bericht von zweiten Tag in Irland. Davor hatten wir Blasket Island vor Dingle besucht.
Anfangs fand ich es spannend, wenn jemand entgegenkam. In dem Fall stellte ich mir vor, auf einem Pferd zu reiten und dem entgegenkommenden Reiter die rechte Hand reichen zu wollen. Das war dann auch der Abstand, in dem das klappte. Ich schaute nicht auf die linke Seite, sondern auf den Fahrer, der rechts vorbeifuhr. Zunächst ging ich vom Gas und fuhr langsam vorbei. Mit der Zeit wurde ich mutiger und fuhr ein wenig schneller.
Als auf der linken Seite ein Pfeiler aus Stein anstatt auszuweichen einfach laut gegen den Kotflügel schlug, beschwerten sich meine Passagiere und erzwangen ein langsameres Weiterfahren. Trotzdem kamen wir am Vormittag in Killarney an.
Wohin fahren? Was war der Plan? Zum Glück befand sich am Ortseingang von Killarney die Kirche der heiligen Maria mit einem großen Parkplatz.
Es ging hinein in eine der größten Kirchen Irlands.
Sie machte auf mich einen wirklich gigantischen Eindruck. Das hier ist nur der linke Seitenflügel.
Bemerkenswerte finde ich die sachlichen Monitore an den Pfeilern. Wie das wohl vollbesetzt aussieht?
Die Kathedrale ist ein Produkt des 19ten Jahrhunderts. Vor der großen Hungersnot wurde mit dem Bau angefangen, danach vollendet. 1972 wurde der Innenraum umgestaltet. Den Iren scheint ihr Glaube wirklich wichtig zu sein.
Nach dem Besuch der Kirche ging es auf Parkplatzsuche in der Stadt. Fußgängergruppen streiften herum. Es war, wie eigentlich schon erwartet, eine typische Touristenstadt mit Andenkengeschäften und Pubs. Dazwischen strolchten Gruppen von Besuchern herum, die immer welche dabei hatten, die lieber woanders wären. Deswegen standen sie im Weg. Eiligere Zeitgenossen sprangen dann schnell auf die Straße, auf der ich versuchte einen Hinweis zu finden, wo denn geparkt werden konnte.
Das Parkplatzproblem wurde dann auch gelöst. Die Stadt selbst war, zumindest bei dem eher wolkigen Wetter, in der Totale nicht sonderlich fotogen. Wenn sich dann doch Details anboten, war immer eine Kiste oder ein Ständer mit Souvenirs samt zugehörigen Bewunderern im Weg. Die nötige Muße den richtigen Winkel zu finden und auf den geeigneten Moment zu warten, hatte ich nicht. So reihte ich mich bei den Bewunderern ein und schaute mir den Touristenkitsch mit an.
Nach einem Imbiss in einem typischen Fish&Chips Lokal überlegten wir, was wir weiter machen wollten. „Wir sind hier wegen den Seen und Parks“, fiel einem ein.
Am Anfang der Stadt hatte ich einen Hinweis gesehen. Dort war auch ein großer Parkplatz mit einem Wegeplan. Wir entschieden uns für einen Rundweg. Das hatte den Vorteil, dass dann immer etwas Neues zu sehen war.
Wir sahen uns satt an den grünen Wiesen mit Bäumen darauf. Das, hier dargestellte ross castle war der Höhepunkt auf dem Weg. Auf der Tafel vorne wurde von den O'donnogens (oder so ähnlich) erzählt, die ihren Clansitz hatten. Direkt stellte ich mir die Bravehearts vor. Tapfer stritten sie mit ihren Nachbarn mit Schild und Keule. Auf Wälle und Mauern wurde verzichtet, wo man sich doch auf flachem Terrain streiten konnte. Die Tafel pries das Durchhalten dieses Clans gegen Cromwell. Er wurde als letzter unterworfen. Ich glaube eher, dass das nicht an der Zähigkeit des Clans, sondern an der Geografie lag, dass dieser diese Ecke Irlands erst zum Schluss seiner Kampagne heimsuchte. Das Schloss wurde kampflos übergeben. Beschädigt wurde es erst im 19ten Jahrhundert, als, aus steuerlichen Gründen, der damalige Besitzer das Dach entfernte.
Es kam nach dem 2ten Weltkrieg in den Besitz der Stadt und die machte eine Art Museum mit angeblich herrlichen Möbeln daraus. Wir sahen diese nicht, da es nach Regen aussah. Wer länger in Irland ist, weiß, dass Regen kommt und nie so richtig lange bleibt. So haben wir den Besuch der alten Möbel in der restaurierten Burg verpasst.
Dafür sahen wir den Rosengarten in Tralee. Das war die Stadt auf dem Weg zurück, die am Nachmittag noch besucht werden musste. Die Parkplatzsuche wesentlich einfacher als in Killarney. Große Schilder wiesen den Weg. Die Parkplätze waren bewirtschaftet. An Automaten galt es ein Tagesticket zu lösen. Ein freundlicher Ire reichte mir seines weiter. An solche Kleinigkeiten erinnere ich mich immer gerne.
Rosen bei bedecktem Himmel waren wirklich nicht ganz so fotogen. Dafür war die Luft frisch und die Wege luden zum Spazieren gehen ein. Wenig später standen wir vor Kirche Saint John', die besucht werden musste.
Diese Kirche hatte die richtigen Proportionen einer eher kleineren Stadt. Der Engel mit dem Weihwasserbecken passt einfach da hinein, ohne kitschig zu wirken.
Erbaut wurde auch diese Kirche Mitte des 19ten Jahrhunderts.
An diesem Fenster erschien mir die Symbolik seltsam. Oben ist das Kreuz auf dem Davidstern. Es scheint nicht wie ein Kreuz, an dem einer gekreuzigt wurde. Dafür ist der obere Teil zu lang. Was mag der Kringel an dem oberen Ende bedeuten?
Menschen fügen immer fehlende Teile, die normalerweise vorhanden sind, hinzu. So fügt sich bei einem gläubigen Katholiken, der Gekreuzigte in das Kreuz hinein. Und nun ergibt die Symbolik sofort Sinn. Aus dem Judentum, dargestellt durch den roten Davidstern, kommt das Kreuz und aus diesem die katholische Kirche, dargestellt durch den stilisierten Bischofsstab.
Die Maria mit Jesuskind darunter schaut den Betrachter an, während das Kind den roten Vogel anschaut. Könnte das ein Anklang an die beginnenden Sozialbewegungen des 19ten Jahrhunderts sein? Rechts oben, bei dem roten Vogel, läge dann der Fortschritt. An dieser Stelle höre ich wohl besser auf zu spekulieren.
Das war der Bericht von zweiten Tag in Irland. Davor hatten wir Blasket Island vor Dingle besucht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen