„Today it is lovely“ grinste uns der Kellner im Frühstücksraum an. Als gebürtiger Pakistaner freute er sich über die Temperaturen im Bereich der 25 °C. Für Iren war das eine Hitzewelle.
Wir gaben dem Kellner recht und beschlossen einen entspannten Tag zu machen. Es galt ein wenig die Halbinsel von Dingle zu erkunden. Wir wollten einfach „wild atlantic way“ folgen, das Meer und die Küste betrachten und bei dem einen oder anderen Ort anhalten und etwas ansehen.
Nach ein paar Minuten kamen wir in Ventry an und die eben noch wolkenverhangene Bucht mit der Regatta, sah ganz anders aus. Wir gingen den Strand hinauf und hinunter.
Danach führte uns der Ausflug zu uralten Festungen, Lämmern, die als Fotokulisse dienten, Iren, die ihre Bienenkorbhäuser verteidigten Besitz verteidigten und weißen, gälischen Mädchen, die kicherten. Wir genossen die Aussichten auf Meer nach Blasket Island und beendeten den Tag mit einem Besuch bei einem irischen Nationalhelden, der die Antarktis erkundete.
Ein paar Minuten hinter Ventry hielten wir zum ersten Mal:
Das war das Dunbeq Fort. Es sind Steinmauern, die so, oder so ähnlich, lange vor unserer Zeitrechnung aufgeschichtet wurden. Wir parkten oben auf der Straße, dann gingen wir den Weg zu diesem Denkmal hinunter.
So richtig viel Platz hatte das Fort nicht. Es gab noch einen Versammlungsplatz in der Mitte der Anlage. Ich wunderte mich über die Konstruktion der Anlage, da etwaige Belagerer einfach nur zu warten brauchten, bis den Insassen der Proviant ausging. Sie lag direkt an der Klippe. Eine Versorgung war nur über das Meer möglich, aber bei den Felsen war dies gar nicht möglich.
Vermutlich war das gar keine Verteidigungsanlage, sondern eher etwas Religiöses oder Rituelles.
Nach ein paar Kurven kamen wir bei der nächsten Attraktion an. Es waren die Bienenkorbhäuser, die ich eigentlich fotografieren wollte. Allerdings standen diese auf privatem Grund und der Besitzer lenkte einfach davon ab. Er bot zunächst seine Lämmer an, die wir streicheln könnten. Wir wollten uns das überlegen und bestellten zunächst einen Kaffee, der uns vor seinem Haus serviert wurde.
Als eine chinesische Reisegruppe ankam, wurden wir Zeuge eines merkwürdigen Schauspiels. Der Ire stellte sich mitten auf den Weg und versperrte ihn breitbeinig mit auseinander gestreckten Armen. „This is private property“, rief er den Chinesen zu. Nur gegen Bezahlung eines Wegzolls könnten sie weiter zu den Bienenkorbhäusern. Billiger wäre das Streicheln und Fotografieren seines weißen Lamms, das er in einem Stall hätte.
In der Tat fügten sich die Chinesen. Nur ein kleiner Junge konnte sich durchsetzen und seine Mutter zahlte den Wegzoll. Nach nicht allzu langer Zeit kamen sie wieder zurück. So richtig toll waren sie also nicht, die Bienenkorbhäuser. Der Bus fuhr dann wieder weiter.
Er setzte sich zu uns an den Tisch und wir unterhielten uns über das Wetter und die Schafe. Diese waren immer markiert, damit man weiß, wem sie gehörten. Weiße Schafe gibt es nur als Lamm im Stall. Geschäftstüchtig fragte er, ob wir nicht ein Foto beim Streicheln machen wollten.
Dann kamen auch schon die nächsten Touristen und wir fuhren weiter.
Das war dann die Aussicht zu den Blasket Islands. Sie befinden sich auf der rechten Seite. Auf der linken Seite sieht man, dass man nie so richtig alleine unterwegs war, wenn das Wetter mal schön war.
An der Spitze ist die Dingle Halbinsel einfach nur malerisch. Hier liegt die Ortschaft Coumeenoole. Wir parkten am Ortseingang und suchten ein Restaurant zum Mittagessen. Die meisten waren geschlossen, aber ein Pub hatte auf. Vor der Tür saßen ältere Männer mit bleichen Mädchen. Diese trugen Röcke, mehr oder weniger aufgeknöpfte Blusen und hochhackige Schuhe. Sollten wir dort wirklich hinein?
Wir gingen zunächst vorbei, aber hatten dann doch keine andere Wahl. Die Gruppe vor der Tür sprach in einer ganz eigentümlichen Sprache. Das war kein Englisch.
Drinnen war es ein normaler Pub und im Innenhof war sogar noch ein Tisch frei. Das Essen war in der Chips&Fish Qualität, die so gerade noch erträglich war. Die anderen Besucher waren Familien mit Kindern. Das vor der Tür war bestimmt auch nur eine Familie versicherten wir uns.
Danach besuchten wir malerische Schafwiesen. Es galt hinauf zu laufen, ein paar Fotos zu machen und wieder umzukehren.
Hier habe ich einmal eingefangen, wie schnell die Wolken doch den Eindruck der Landschaft verändern. Kaum sind sie da, wirkt alles ganz anders.
Diese Figur auf der Terrasse eines Besucherzentrums muss ihren Hut festhalten, sonst bläst der Wind diesen weg. Sie musste einfach auf die SD-Karte.
Wir kamen zum Gallarus Oratory. Zunächst fanden wir es gar nicht. Die riesigen Fuchsien waren zunächst viel interessanter. Daheim freut man sich, wenn diese im Topf gedeihen und in Irland wächst das wie Unkraut.
Dann fanden wir dieses Gebilde. Das ist Kirchenarchitektur aus der Zeit 500–800 n. Chr. Die Gebetsstätte hat eine West-Ostausrichtung. Innen ist es leer. Es gibt auf der anderen Seite noch ein kleines Fenster.
Neben dem Gebäude meditierte eine Gruppe Esoteriker.
Das Kreuz belegt die christliche Religion des Bauwerks. Auch dieses ist ausgesprochen einfach und schlicht. Damals wusste ich noch nicht, dass Nord- und Ostdeutschland von Priestern aus Irland missioniert wurde. Das war dann wohl eine eher mystische Geschichte, weil einen zivilisatorischen Vorsprung im Sinn von besserer Architektur hatten sie bestimmt nicht.
Am Abend widmeten wir uns der Brauerei von Tom Creans Lager. Das war die Alternative zu Guinness und schmeckte auch einfach gut.
Groß war die Brauerei nicht. In ein paar Fässern gärte es. Die Halle war menschenleer.
Eine besondere Führung durch die Brauerei gab es nicht. Der Besuch sollte sich das selber anschauen. Angeblich hielten sie das Reinheitsgebot ein:
Der Antarktisforscher Tom Crean wurde in einem Nebenraum geehrt. Mir ist nur seine Pfeife in Erinnerung geblieben und dieser Eindruck von National- oder Heimatstolz.
Die Brauerei selber sieht sich in dieser Pioniertradition. Innerhalb von neun Jahren mauserte sie sich von einem Hobbybetrieb zu einem profitablen Geschäft. Der Verkauf erfolgt nicht in Flaschen, sondern in Fässern für die Pubs von Dingle.
Das war der Tag mit dem sonnigen Wetter und den malerischen Ausblicken. Am Tag davor besuchten wir die Regatta in der Bucht von Ventry. Am nächsten Tag fuhren wir nach Castlegregory auf der gegenüberliegenden Seite der Halbinsel.
Wir gaben dem Kellner recht und beschlossen einen entspannten Tag zu machen. Es galt ein wenig die Halbinsel von Dingle zu erkunden. Wir wollten einfach „wild atlantic way“ folgen, das Meer und die Küste betrachten und bei dem einen oder anderen Ort anhalten und etwas ansehen.
Nach ein paar Minuten kamen wir in Ventry an und die eben noch wolkenverhangene Bucht mit der Regatta, sah ganz anders aus. Wir gingen den Strand hinauf und hinunter.
Danach führte uns der Ausflug zu uralten Festungen, Lämmern, die als Fotokulisse dienten, Iren, die ihre Bienenkorbhäuser verteidigten Besitz verteidigten und weißen, gälischen Mädchen, die kicherten. Wir genossen die Aussichten auf Meer nach Blasket Island und beendeten den Tag mit einem Besuch bei einem irischen Nationalhelden, der die Antarktis erkundete.
Ein paar Minuten hinter Ventry hielten wir zum ersten Mal:
Das war das Dunbeq Fort. Es sind Steinmauern, die so, oder so ähnlich, lange vor unserer Zeitrechnung aufgeschichtet wurden. Wir parkten oben auf der Straße, dann gingen wir den Weg zu diesem Denkmal hinunter.
So richtig viel Platz hatte das Fort nicht. Es gab noch einen Versammlungsplatz in der Mitte der Anlage. Ich wunderte mich über die Konstruktion der Anlage, da etwaige Belagerer einfach nur zu warten brauchten, bis den Insassen der Proviant ausging. Sie lag direkt an der Klippe. Eine Versorgung war nur über das Meer möglich, aber bei den Felsen war dies gar nicht möglich.
Vermutlich war das gar keine Verteidigungsanlage, sondern eher etwas Religiöses oder Rituelles.
Nach ein paar Kurven kamen wir bei der nächsten Attraktion an. Es waren die Bienenkorbhäuser, die ich eigentlich fotografieren wollte. Allerdings standen diese auf privatem Grund und der Besitzer lenkte einfach davon ab. Er bot zunächst seine Lämmer an, die wir streicheln könnten. Wir wollten uns das überlegen und bestellten zunächst einen Kaffee, der uns vor seinem Haus serviert wurde.
Als eine chinesische Reisegruppe ankam, wurden wir Zeuge eines merkwürdigen Schauspiels. Der Ire stellte sich mitten auf den Weg und versperrte ihn breitbeinig mit auseinander gestreckten Armen. „This is private property“, rief er den Chinesen zu. Nur gegen Bezahlung eines Wegzolls könnten sie weiter zu den Bienenkorbhäusern. Billiger wäre das Streicheln und Fotografieren seines weißen Lamms, das er in einem Stall hätte.
In der Tat fügten sich die Chinesen. Nur ein kleiner Junge konnte sich durchsetzen und seine Mutter zahlte den Wegzoll. Nach nicht allzu langer Zeit kamen sie wieder zurück. So richtig toll waren sie also nicht, die Bienenkorbhäuser. Der Bus fuhr dann wieder weiter.
Er setzte sich zu uns an den Tisch und wir unterhielten uns über das Wetter und die Schafe. Diese waren immer markiert, damit man weiß, wem sie gehörten. Weiße Schafe gibt es nur als Lamm im Stall. Geschäftstüchtig fragte er, ob wir nicht ein Foto beim Streicheln machen wollten.
Dann kamen auch schon die nächsten Touristen und wir fuhren weiter.
Das war dann die Aussicht zu den Blasket Islands. Sie befinden sich auf der rechten Seite. Auf der linken Seite sieht man, dass man nie so richtig alleine unterwegs war, wenn das Wetter mal schön war.
An der Spitze ist die Dingle Halbinsel einfach nur malerisch. Hier liegt die Ortschaft Coumeenoole. Wir parkten am Ortseingang und suchten ein Restaurant zum Mittagessen. Die meisten waren geschlossen, aber ein Pub hatte auf. Vor der Tür saßen ältere Männer mit bleichen Mädchen. Diese trugen Röcke, mehr oder weniger aufgeknöpfte Blusen und hochhackige Schuhe. Sollten wir dort wirklich hinein?
Wir gingen zunächst vorbei, aber hatten dann doch keine andere Wahl. Die Gruppe vor der Tür sprach in einer ganz eigentümlichen Sprache. Das war kein Englisch.
Drinnen war es ein normaler Pub und im Innenhof war sogar noch ein Tisch frei. Das Essen war in der Chips&Fish Qualität, die so gerade noch erträglich war. Die anderen Besucher waren Familien mit Kindern. Das vor der Tür war bestimmt auch nur eine Familie versicherten wir uns.
Danach besuchten wir malerische Schafwiesen. Es galt hinauf zu laufen, ein paar Fotos zu machen und wieder umzukehren.
Hier habe ich einmal eingefangen, wie schnell die Wolken doch den Eindruck der Landschaft verändern. Kaum sind sie da, wirkt alles ganz anders.
Diese Figur auf der Terrasse eines Besucherzentrums muss ihren Hut festhalten, sonst bläst der Wind diesen weg. Sie musste einfach auf die SD-Karte.
Wir kamen zum Gallarus Oratory. Zunächst fanden wir es gar nicht. Die riesigen Fuchsien waren zunächst viel interessanter. Daheim freut man sich, wenn diese im Topf gedeihen und in Irland wächst das wie Unkraut.
Dann fanden wir dieses Gebilde. Das ist Kirchenarchitektur aus der Zeit 500–800 n. Chr. Die Gebetsstätte hat eine West-Ostausrichtung. Innen ist es leer. Es gibt auf der anderen Seite noch ein kleines Fenster.
Neben dem Gebäude meditierte eine Gruppe Esoteriker.
Das Kreuz belegt die christliche Religion des Bauwerks. Auch dieses ist ausgesprochen einfach und schlicht. Damals wusste ich noch nicht, dass Nord- und Ostdeutschland von Priestern aus Irland missioniert wurde. Das war dann wohl eine eher mystische Geschichte, weil einen zivilisatorischen Vorsprung im Sinn von besserer Architektur hatten sie bestimmt nicht.
Am Abend widmeten wir uns der Brauerei von Tom Creans Lager. Das war die Alternative zu Guinness und schmeckte auch einfach gut.
Groß war die Brauerei nicht. In ein paar Fässern gärte es. Die Halle war menschenleer.
Eine besondere Führung durch die Brauerei gab es nicht. Der Besuch sollte sich das selber anschauen. Angeblich hielten sie das Reinheitsgebot ein:
Der Antarktisforscher Tom Crean wurde in einem Nebenraum geehrt. Mir ist nur seine Pfeife in Erinnerung geblieben und dieser Eindruck von National- oder Heimatstolz.
Die Brauerei selber sieht sich in dieser Pioniertradition. Innerhalb von neun Jahren mauserte sie sich von einem Hobbybetrieb zu einem profitablen Geschäft. Der Verkauf erfolgt nicht in Flaschen, sondern in Fässern für die Pubs von Dingle.
Das war der Tag mit dem sonnigen Wetter und den malerischen Ausblicken. Am Tag davor besuchten wir die Regatta in der Bucht von Ventry. Am nächsten Tag fuhren wir nach Castlegregory auf der gegenüberliegenden Seite der Halbinsel.
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