Am dritten Tag in Budapest wollten wir die Prachtstraßen besuchen. Dazu ein wenig geschichtliches aufnehmen bei einer Führung durch Pest. Beim Frühstück im Hotel entdeckte ich das auf einem Flyer. Nach dem Mittag konnte die Synagoge besucht werden, wenn wir sie denn finden würden.
Ich war ja gespannt, ob das ungarische Volkstanzfest begeistern würde. Es fand in der Nähe der Franz-Liszt-Akademie statt, in der wir vielleicht auch einem Konzert lauschen wollten.
Was wurde aus dem Plan?
Ungefähr an dieser Stelle in der Fußgängerzone war der Treffpunkt.
Die Leiterin der Gruppe erzählte von der Bedeutung der eher abstrakten Marmorblöcke. Diese bildeten die römischen Kastelle ab, die entlang der Donau das römische Reich von der wilden Steppe trennten. So wie ich es verstand, war die Donau eine Art natürliche Grenze, so wie der Rhein wohl auch. Demnach wäre Buda römisch und Pest dann später gebaut.
Am Calvinplatz hörte ich nichts von den ungarischen Calvinisten. Vermutlich lauschte ich dem englisch der Leiterin nicht mehr richtig.
Für diesen Beitrag habe ich gefunden, dass im 17. Jahrhundert war die Mehrheit der Ungarn reformiert war. Danach fanden die Ungarn die Religion mit der Maria und den Heiligen doch wieder besser. Anscheinend kamen und gingen diese Moden in der christlichen Religion recht friedlich daher.
In diesem Innenhof endete die Führung. Ich bedauerte die Enge des Hofes, die keine schöneren Bilder zuließ.
Wo war die Synagoge? Gesehen hatten wir die typischen Zwiebeltürme immer mal wieder.
Es galt die breiten Boulevardstraßen mit ihren herrlichen Wohnhäusern zu überqueren. Die Alleen sind breit genug, sodass auch der heutige Straßenlärm gar nicht so sehr stört.
Dann kamen wir an. Das ist die große Synagoge Budapests. Vor allem der Innenraum sollte sich lohnen, hatten wir gehört.
Leider war die Synagoge am Sabbat für Touristen geschlossen.
Im Innenhof wurde dann den Toten des Holocaust, der auch in Ungarn stattfand, gedacht. Die Geschichte der Juden in Ungarn stellt sich voller Überraschungen dar. Da siedelten Juden schon in römischen Zeit in Ungarn, wurden vertrieben, dann wieder nicht nur geduldet, sondern angesiedelt. Mit den Osmanen zogen sie sich zurück, vermutlich war das Toleranzgeld, das die Kaiserin Theresia forderte, größer als die muslimische Schutzsteuer.
In der kapitalistischen Entwicklung Ungarns spielten Juden eine herausragende Rolle. Etwa die Hälfte der ungarischen Unternehmer war jüdisch. Ich erwartete, dass die Räterepublik nach dem Ersten Weltkrieg deswegen antijüdisch war. Aber es waren viele Juden als Sozialisten unterwegs.
Während des Zweiten Weltkriegs sollten die Juden endgültig vernichtet werden, versprach die ungarische Regierung. Allerdings sollte das erst nach dem Endsieg passieren. Das war wohl eine Methode Zeit zu gewinnen.
Als die Deutschen in den letzten Kriegsjahren die Verwaltung übernahmen, war es um eine große Zahl der ungarischen Juden geschehen.
Richtige Perlen von Innenhöfen lagen auf dem Weg. So richtig hinein habe ich mich nicht getraut. Wenn ich dort wohnen würde, würde mir der Besuch von ungebetenen Gästen mit Kamera auch keinen Spaß machen, also beließ ich es bei einem Blick hinein.
Wir kamen zum Volkstanzfest. Dies war umsonst und draußen. Kurz blieben wir stehen und beobachteten das Treiben. Es war ganz putzig, wie die kleinen Kinder eifrig die Bewegungen der Großeltern nachahmten.
An Zuschauern gab es neben anderen Gruppen, die auf ihren Auftritt warteten, nur noch ein paar Touristen, die ein oder zwei Fotos machten und achselzuckend weitergingen.
Da war doch ein Franz Liszt Konzert in der gleichnamigen Akademie eine vielversprechende kulturelle Alternative. Die Konzertsäle in Budapest sollen für sich schon sehenswert sein. Bei Klavier wurde nicht fremd gesungen, sondern einfach nur Musik gemacht. Ein Risiko war mit dem Besuch nicht erwartet.
Wir traten ein, fanden an der Kasse eine nur ungarisch sprechende Dame vor. Sie wusste nicht genau, was sie auf die Frage nach dem Klavierkonzert antworten solle. Da wurden von einem Ungarn angesprochen, der uns zwei Karten anbot. Erkennen konnte ich das Datum und die Uhrzeit. Die Kassiererin nickte freundlich dazu und wir machten den Deal.
Dann ging es schnell nach oben in den großen Saal. Es war vollbesetzt. Wir kamen als letzte. Eine ganze Reihe musste uns Platz machen.
Unsere Plätze waren vorne an dem Geländer. Kurz überlegte ich, wie ein Foto von dem Saal machen konnte, da wurde das Licht abgedunkelt. Applaus brandete auf, ein gut gekleideter Mann erschien auf der Bühne. Wir lauschten einer fremden Sprache, die etwas erzählte und, zu tosendem Beifall, stand immer mal wieder jemand auf dem Parkett auf und ließ sich feiern.
Wir hatten die verkehrte Veranstaltung gekauft. Zu gehen trauten wir uns nicht. Dann wären wir die Touristen, die einfach nur stören. Bis zur Pause wollten wir schon durchhalten.
Es gab ungarische Folklore. Wenn man sich darauf einlässt und der Melodie und dem Rhythmus lauscht, kann das auch gedeutet werden. Die Männerrollen waren immer Kämpfer oder Reiter, die mit ihren Stiefeln Lärm machten und zeigten, wie toll sie doch waren.
Beeindruckt haben mich die Frauenstimmen. Wie sie klagten, wenn die Männer wohl nicht zurückkamen. Das gehört auch immer dazu.
Aber nach der Pause, in der keine Getränke angeboten wurden, schlichen wir uns davon.
Wir wollten die Ecken von Budapest mit den Szenelokalen entdecken. Angeblich sollte es solche Hinterhöfe geben.
Und schon fanden wir uns auf einer Art Straßenfest wieder. Es war eine Mischung aus Trödelmarkt und Nachbarschaftstreffen. In den Innenhöfen spielte Musik. Wahnsinnig viel Kunsthandwerk wurde angeboten.
Man sollte in Budapest unbedingt mit der Linie M1, der Milleniumsbahn, fahren! Das ist eine der ältesten U-Bahnen Europas und die Stationen sind einfach wunderbar.
Das war der letzte Tag in Budapest. Welch ein Gegensatz das doch war zu der eher mystischen Episode am Tag vorher.
Der allerletzte Vormittag führte mich dann zu dem Burgpalast. Der musste einfach noch kurz besucht werden. Auf einer Art Frühlingsmarkt boten Verkaufsstände allerhand lokales Kunsthandwerk und Leckereien an. Ich trank ein Bierchen, betrachtete die Donau und versprach mir „Budapest sollte man sich merken“.
Ich war ja gespannt, ob das ungarische Volkstanzfest begeistern würde. Es fand in der Nähe der Franz-Liszt-Akademie statt, in der wir vielleicht auch einem Konzert lauschen wollten.
Was wurde aus dem Plan?
Ungefähr an dieser Stelle in der Fußgängerzone war der Treffpunkt.
Die Leiterin der Gruppe erzählte von der Bedeutung der eher abstrakten Marmorblöcke. Diese bildeten die römischen Kastelle ab, die entlang der Donau das römische Reich von der wilden Steppe trennten. So wie ich es verstand, war die Donau eine Art natürliche Grenze, so wie der Rhein wohl auch. Demnach wäre Buda römisch und Pest dann später gebaut.
Am Calvinplatz hörte ich nichts von den ungarischen Calvinisten. Vermutlich lauschte ich dem englisch der Leiterin nicht mehr richtig.
Für diesen Beitrag habe ich gefunden, dass im 17. Jahrhundert war die Mehrheit der Ungarn reformiert war. Danach fanden die Ungarn die Religion mit der Maria und den Heiligen doch wieder besser. Anscheinend kamen und gingen diese Moden in der christlichen Religion recht friedlich daher.
In diesem Innenhof endete die Führung. Ich bedauerte die Enge des Hofes, die keine schöneren Bilder zuließ.
Wo war die Synagoge? Gesehen hatten wir die typischen Zwiebeltürme immer mal wieder.
Es galt die breiten Boulevardstraßen mit ihren herrlichen Wohnhäusern zu überqueren. Die Alleen sind breit genug, sodass auch der heutige Straßenlärm gar nicht so sehr stört.
Dann kamen wir an. Das ist die große Synagoge Budapests. Vor allem der Innenraum sollte sich lohnen, hatten wir gehört.
Leider war die Synagoge am Sabbat für Touristen geschlossen.
Im Innenhof wurde dann den Toten des Holocaust, der auch in Ungarn stattfand, gedacht. Die Geschichte der Juden in Ungarn stellt sich voller Überraschungen dar. Da siedelten Juden schon in römischen Zeit in Ungarn, wurden vertrieben, dann wieder nicht nur geduldet, sondern angesiedelt. Mit den Osmanen zogen sie sich zurück, vermutlich war das Toleranzgeld, das die Kaiserin Theresia forderte, größer als die muslimische Schutzsteuer.
In der kapitalistischen Entwicklung Ungarns spielten Juden eine herausragende Rolle. Etwa die Hälfte der ungarischen Unternehmer war jüdisch. Ich erwartete, dass die Räterepublik nach dem Ersten Weltkrieg deswegen antijüdisch war. Aber es waren viele Juden als Sozialisten unterwegs.
Während des Zweiten Weltkriegs sollten die Juden endgültig vernichtet werden, versprach die ungarische Regierung. Allerdings sollte das erst nach dem Endsieg passieren. Das war wohl eine Methode Zeit zu gewinnen.
Als die Deutschen in den letzten Kriegsjahren die Verwaltung übernahmen, war es um eine große Zahl der ungarischen Juden geschehen.
Richtige Perlen von Innenhöfen lagen auf dem Weg. So richtig hinein habe ich mich nicht getraut. Wenn ich dort wohnen würde, würde mir der Besuch von ungebetenen Gästen mit Kamera auch keinen Spaß machen, also beließ ich es bei einem Blick hinein.
Wir kamen zum Volkstanzfest. Dies war umsonst und draußen. Kurz blieben wir stehen und beobachteten das Treiben. Es war ganz putzig, wie die kleinen Kinder eifrig die Bewegungen der Großeltern nachahmten.
An Zuschauern gab es neben anderen Gruppen, die auf ihren Auftritt warteten, nur noch ein paar Touristen, die ein oder zwei Fotos machten und achselzuckend weitergingen.
Da war doch ein Franz Liszt Konzert in der gleichnamigen Akademie eine vielversprechende kulturelle Alternative. Die Konzertsäle in Budapest sollen für sich schon sehenswert sein. Bei Klavier wurde nicht fremd gesungen, sondern einfach nur Musik gemacht. Ein Risiko war mit dem Besuch nicht erwartet.
Wir traten ein, fanden an der Kasse eine nur ungarisch sprechende Dame vor. Sie wusste nicht genau, was sie auf die Frage nach dem Klavierkonzert antworten solle. Da wurden von einem Ungarn angesprochen, der uns zwei Karten anbot. Erkennen konnte ich das Datum und die Uhrzeit. Die Kassiererin nickte freundlich dazu und wir machten den Deal.
Dann ging es schnell nach oben in den großen Saal. Es war vollbesetzt. Wir kamen als letzte. Eine ganze Reihe musste uns Platz machen.
Unsere Plätze waren vorne an dem Geländer. Kurz überlegte ich, wie ein Foto von dem Saal machen konnte, da wurde das Licht abgedunkelt. Applaus brandete auf, ein gut gekleideter Mann erschien auf der Bühne. Wir lauschten einer fremden Sprache, die etwas erzählte und, zu tosendem Beifall, stand immer mal wieder jemand auf dem Parkett auf und ließ sich feiern.
Wir hatten die verkehrte Veranstaltung gekauft. Zu gehen trauten wir uns nicht. Dann wären wir die Touristen, die einfach nur stören. Bis zur Pause wollten wir schon durchhalten.
Es gab ungarische Folklore. Wenn man sich darauf einlässt und der Melodie und dem Rhythmus lauscht, kann das auch gedeutet werden. Die Männerrollen waren immer Kämpfer oder Reiter, die mit ihren Stiefeln Lärm machten und zeigten, wie toll sie doch waren.
Beeindruckt haben mich die Frauenstimmen. Wie sie klagten, wenn die Männer wohl nicht zurückkamen. Das gehört auch immer dazu.
Aber nach der Pause, in der keine Getränke angeboten wurden, schlichen wir uns davon.
Wir wollten die Ecken von Budapest mit den Szenelokalen entdecken. Angeblich sollte es solche Hinterhöfe geben.
Und schon fanden wir uns auf einer Art Straßenfest wieder. Es war eine Mischung aus Trödelmarkt und Nachbarschaftstreffen. In den Innenhöfen spielte Musik. Wahnsinnig viel Kunsthandwerk wurde angeboten.
Man sollte in Budapest unbedingt mit der Linie M1, der Milleniumsbahn, fahren! Das ist eine der ältesten U-Bahnen Europas und die Stationen sind einfach wunderbar.
Das war der letzte Tag in Budapest. Welch ein Gegensatz das doch war zu der eher mystischen Episode am Tag vorher.
Der allerletzte Vormittag führte mich dann zu dem Burgpalast. Der musste einfach noch kurz besucht werden. Auf einer Art Frühlingsmarkt boten Verkaufsstände allerhand lokales Kunsthandwerk und Leckereien an. Ich trank ein Bierchen, betrachtete die Donau und versprach mir „Budapest sollte man sich merken“.
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