Ich begegnete dem Eisbären auf Gomera, der Insel der Aussteiger. Wenn wir alleine gewandert wären, hätte ich ihn gar nicht entdeckt. Aber wir waren Teil einer etwa 12-köpfigen Gruppe von Touristen, die einer überzeugten Wanderführerin nachliefen. Und so war die Aufmerksamkeit nicht auf Wegsuche und Erkundung des Umfelds gerichtet, sondern eher nach Bildern, die einfach so auffielen:
Gomera war für mich immer die für Aussteiger und Esoteriker reservierte Insel der Kanaren. So wurde es in einer uralten Folge der Lindenstrasse mal dargestellt. Bei einem späteren Besuch auf Teneriffa hörte ich, Gomera wäre ja auch ganz schön, aber nur mit Fähre zu erreichen und deswegen etwas für Leute, die dafür Zeit hätten. Ein Liedermacher sang ein Schmählied über die Aussteigermütter von Gomera, die am Strand trommeln und sich selber entdecken würden. Einige führende grüne Politiker sollten dort ihr Feriendomizile haben.
Im Herbst 2015 musste diese Insel endlich einmal bereist werden.
Zum Kennenlernen der Insel buchten wir im Hotel eine geführte Wanderung durch den Lorbeerwald mit anschließendem Besuch von Valle Gran Rey, dem Aussteigerort von Gomera. Bei der Buchung des Ausflugs pries die Frau hinter dem Schreibtisch das abendliche Trommeln am Strand von Gran Rey an. Leider könnten wir das nicht sehen, da der Bus zum Abendessen wieder im Hotel wäre. Das müssten wir dann extra organisieren.
Gespannt fuhren wir am nächsten Morgen los:
Unsere Wanderführerin war eine Frau im besten Alter mit blonden Haaren und einer Segelbräune. Sie schwärmte vom einfachen Leben auf Gomera. Die Fahrt mit dem Minibus hinauf auf in das Gebirge kommentierte sie unentwegt mit Hinweisen auf das zufriedene Leben der Einheimischen im Einklang mit den natürlichen Gegebenheiten.
Dort oben bei den Häusern hatte uns der Minibus ausgesetzt. Es ging einen Pfad den Abhang hinunter. Die Führerin mahnte vor jedem noch so ungefährlichem Stein.
Der Pfad verlief durch trockene Hänge. Im Hintergrund ist der Ausblick auf das Meer. Unsere Anführerin bedauerte, dass La Palma im Dunst verschwand.
Die Landschaft auf Gomera sollte am Ende des Sommers schon ziemlich trocken sein, aber es gab in diesem Herbst schon ein wenig Niederschlag. Die Büsche zeigten schon zartes, junges Grün.
Unsere Führerin erzählte von der allgemeinen Erwärmung und den schlimmen Bränden, die es vor einigen Jahren gab. Zum Glück gab es schon ein wenig Regeneration. Aber so wie früher würde es wohl nicht mehr werden. Dafür wäre zu viel abgebrannt.
Zu den Kakteen meinte die Führerin, dass diese wegen der Cochinilla Läuse angesiedelt wurden. Leider funktionierte das nicht so richtig und so gäbe es dann eben diese Pflanzen, die gar nicht auf die Insel gehörten. Man könnte die Früchte auch essen, wenn man denn ganz vorsichtig die Stacheln entfernte.
Mittlerweile waren wir soweit abgestiegen, dass schon die ersten Palmen wuchsen:
Je weiter es hinab ging, umso mehr wurden die Palmen:
Unsere Führerin erzählte freudig von einem Dorf, das auf dem Weg läge. Dort lebten nicht die Touristikeinheimischen, sondern die richtigen, die ein Leben auch ohne Besuch hätten. Das wären einfache Menschen, die Töpfe oder auch anderes Kunsthandwerk herstellten. Vielleicht würden wir ja eine Freundin von ihr besuchen können, die uns dann auch etwas anbieten würde.
Leider war die Freundin nicht zu Hause. So gingen wir an einem Haus vorbei, dass eine seltsame Figur hatte. Aber den habe ich schon oben erwähnt.
Der eigentlich Lorbeerwald stellte sich eher unspektakulär dar. Wir gingen schnell zu einem Rastplatz mit Mülltrennung. Immerhin befanden wir uns in einem Naturschutzgebiet und es galt alles schön zu entsorgen.
Die Abfahrt nach Valle Gran Rey war wirklich steil. Unsere Anführerin erzählte von der Zeit in den 70ern und 80ern, als Hippies die Insel entdeckten und dann dort sich ansiedelten. Damals musste man noch mit Eseln oder zu Fuß die Strecke zurücklegen. Deswegen waren die Leute auch so ärmlich dort. In Heimatmuseum könnte man noch Fotographien aus der Zeit finden.
Unten angekommen gab es eine Stunde Aufenthalt zu genießen. Wir konnten in einer kleinen Shopping-Mall etwas vom Kunsthandwerk kaufen, im Dorf einige ältliche Häuser bewundern oder am Strand ein Lokal suchen.
Der Sandstrand lockte dann doch. Gewandert und gesehen hatten wir ja schon genug. Wir suchten uns das Lokal aus, in dem auch unsere Wanderführerin ihr Bier trank. Kurz grüßte sie herüber.
An den Abenden versammelten sich in dem Kiesstreifen die Trommler, um die Sonne zu verabschieden.
Auf dem Rückweg mussten wir noch einmal Rast machen, um eine schauerliche Geschichte von der Niederschlagung eines Aufstands der Guanchen, so nennen sich die Ureinwohner, durch die Spanier zu hören.
Ich machte ein Foto der wilden Felslandschaft.
Wir waren vor Sonnenuntergang zurück in unserem Hotel. Es lag oben auf einer Klippe in einem herrlichen, alten Garten mit hohen Palmen. Das Verschwinden der Sonne im Meer konnten wir von dort beobachten. Allerdings trommelte niemand, nur die Möwen mit gelbem Schnabel machten eigenartige Geräusche.
In den nächsten Tagen wollten wir ein Auto mieten und dann Gomera weiter erkunden. Aber zunächst ging es hinaus zu den Walen.
Gomera war für mich immer die für Aussteiger und Esoteriker reservierte Insel der Kanaren. So wurde es in einer uralten Folge der Lindenstrasse mal dargestellt. Bei einem späteren Besuch auf Teneriffa hörte ich, Gomera wäre ja auch ganz schön, aber nur mit Fähre zu erreichen und deswegen etwas für Leute, die dafür Zeit hätten. Ein Liedermacher sang ein Schmählied über die Aussteigermütter von Gomera, die am Strand trommeln und sich selber entdecken würden. Einige führende grüne Politiker sollten dort ihr Feriendomizile haben.
Im Herbst 2015 musste diese Insel endlich einmal bereist werden.
Zum Kennenlernen der Insel buchten wir im Hotel eine geführte Wanderung durch den Lorbeerwald mit anschließendem Besuch von Valle Gran Rey, dem Aussteigerort von Gomera. Bei der Buchung des Ausflugs pries die Frau hinter dem Schreibtisch das abendliche Trommeln am Strand von Gran Rey an. Leider könnten wir das nicht sehen, da der Bus zum Abendessen wieder im Hotel wäre. Das müssten wir dann extra organisieren.
Gespannt fuhren wir am nächsten Morgen los:
Unsere Wanderführerin war eine Frau im besten Alter mit blonden Haaren und einer Segelbräune. Sie schwärmte vom einfachen Leben auf Gomera. Die Fahrt mit dem Minibus hinauf auf in das Gebirge kommentierte sie unentwegt mit Hinweisen auf das zufriedene Leben der Einheimischen im Einklang mit den natürlichen Gegebenheiten.
Dort oben bei den Häusern hatte uns der Minibus ausgesetzt. Es ging einen Pfad den Abhang hinunter. Die Führerin mahnte vor jedem noch so ungefährlichem Stein.
Der Pfad verlief durch trockene Hänge. Im Hintergrund ist der Ausblick auf das Meer. Unsere Anführerin bedauerte, dass La Palma im Dunst verschwand.
Die Landschaft auf Gomera sollte am Ende des Sommers schon ziemlich trocken sein, aber es gab in diesem Herbst schon ein wenig Niederschlag. Die Büsche zeigten schon zartes, junges Grün.
Unsere Führerin erzählte von der allgemeinen Erwärmung und den schlimmen Bränden, die es vor einigen Jahren gab. Zum Glück gab es schon ein wenig Regeneration. Aber so wie früher würde es wohl nicht mehr werden. Dafür wäre zu viel abgebrannt.
Zu den Kakteen meinte die Führerin, dass diese wegen der Cochinilla Läuse angesiedelt wurden. Leider funktionierte das nicht so richtig und so gäbe es dann eben diese Pflanzen, die gar nicht auf die Insel gehörten. Man könnte die Früchte auch essen, wenn man denn ganz vorsichtig die Stacheln entfernte.
Mittlerweile waren wir soweit abgestiegen, dass schon die ersten Palmen wuchsen:
Je weiter es hinab ging, umso mehr wurden die Palmen:
Unsere Führerin erzählte freudig von einem Dorf, das auf dem Weg läge. Dort lebten nicht die Touristikeinheimischen, sondern die richtigen, die ein Leben auch ohne Besuch hätten. Das wären einfache Menschen, die Töpfe oder auch anderes Kunsthandwerk herstellten. Vielleicht würden wir ja eine Freundin von ihr besuchen können, die uns dann auch etwas anbieten würde.
Leider war die Freundin nicht zu Hause. So gingen wir an einem Haus vorbei, dass eine seltsame Figur hatte. Aber den habe ich schon oben erwähnt.
Der eigentlich Lorbeerwald stellte sich eher unspektakulär dar. Wir gingen schnell zu einem Rastplatz mit Mülltrennung. Immerhin befanden wir uns in einem Naturschutzgebiet und es galt alles schön zu entsorgen.
Die Abfahrt nach Valle Gran Rey war wirklich steil. Unsere Anführerin erzählte von der Zeit in den 70ern und 80ern, als Hippies die Insel entdeckten und dann dort sich ansiedelten. Damals musste man noch mit Eseln oder zu Fuß die Strecke zurücklegen. Deswegen waren die Leute auch so ärmlich dort. In Heimatmuseum könnte man noch Fotographien aus der Zeit finden.
Unten angekommen gab es eine Stunde Aufenthalt zu genießen. Wir konnten in einer kleinen Shopping-Mall etwas vom Kunsthandwerk kaufen, im Dorf einige ältliche Häuser bewundern oder am Strand ein Lokal suchen.
Der Sandstrand lockte dann doch. Gewandert und gesehen hatten wir ja schon genug. Wir suchten uns das Lokal aus, in dem auch unsere Wanderführerin ihr Bier trank. Kurz grüßte sie herüber.
An den Abenden versammelten sich in dem Kiesstreifen die Trommler, um die Sonne zu verabschieden.
Auf dem Rückweg mussten wir noch einmal Rast machen, um eine schauerliche Geschichte von der Niederschlagung eines Aufstands der Guanchen, so nennen sich die Ureinwohner, durch die Spanier zu hören.
Ich machte ein Foto der wilden Felslandschaft.
Wir waren vor Sonnenuntergang zurück in unserem Hotel. Es lag oben auf einer Klippe in einem herrlichen, alten Garten mit hohen Palmen. Das Verschwinden der Sonne im Meer konnten wir von dort beobachten. Allerdings trommelte niemand, nur die Möwen mit gelbem Schnabel machten eigenartige Geräusche.
In den nächsten Tagen wollten wir ein Auto mieten und dann Gomera weiter erkunden. Aber zunächst ging es hinaus zu den Walen.
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