Am zweiten Tag der Reise nach Istanbul stand die Tour auf dem Bosporus. Allerdings nicht ein touristisch organisierter Ausflug, sondern eine Fahrt mit den normalen Fährschiffen. Nicht die Linie bis zum Ende am schwarzen Meer haben wir genommen, sondern sind nur so bis Sariyer gefahren. Der Plan war ein Kompromiss, Bosporus, aber auch ein Museum und, vor allem, das Tulpenfestival besuchen. Das findet immer Ende März in Istanbul statt und nach dem langen Winter 2013 war uns danach überhaupt richtige Blüten zu sehen.
Das Fährschiff fuhr hin und her, genau wie am vorherigen Tag am goldenen Horn, konnte eine Anlegestelle nach der anderen besucht werden.
In Sariyer angekommen stellten wir schnell fest, dass am Sonntag die Istanbuler alle unterwegs sind. Am Sonntag? War da nicht etwas mit Freitagsgebet? Nein, richtig gelesen. Schulen, Verwaltung und Banken richten sich nach europäischer Einteilung und am Sonntag ist ganz Istanbul unterwegs.
Bei dem Weg zurück sollten wir das noch richtig mitbekommen.
Nach dem Mittagessen in einem der überfüllten Fischlokale Sariyers brachen wir auf, um einfach ein Bus zu nehmen. Dieser sollte uns zu einem Museum führen, das die Tochter sich ausgesucht hatte. Leider waren wir ja richtig in der Türkei, in einem Teil der Türkei, in dem normalerweise keine nicht türkisch sprechenden Touristen herumlaufen.
Ich kann mit nur noch dunkel an einige Bushaltestellen, Busfahrten und Leute ansprechen, wo wir eigentlich genau waren. Die Strasse am Bosporus war voller Autos, die Promenaden voller Familien. In Rumeli waren wir noch in einem seltsamen Kaffee mit Terrassen und Spielplätzen. Vorne konnte man gar nicht sitzen, da sah man nur die Strasse. Wir gingen dann hinein und waren in einer Art Spielhölle mit Videospielen, aber auch Nischen mit Tischen. Dort habe ich ein Bier getrunken, der Rest Limo oder so.
Das Bild unten zeigt links die Fatih Sutan Mehmet Brücke über den Bosporus. Rechts liegt Asien, links ist Europa. Benannt wurde sie nach dem Eroberer Konstantinopels. Zur Belagerung wurde damals zunächst die Festung Rumeli Hisari, ganz links im Bild, gebaut. In vier Monaten wurde sie von 3000 Soldaten erbauten. Hier an der schmalsten Stelle der Meerenge konnte die Versorgung Konstantinopels abgeschnitten werden. Nach neun Monaten Belagerung wurde Konstantinopel dann gestürmt.
Aber zurück zur Reise nach dem Tulpenfest im Emirgan Park. Laut Stadtplan waren wir nur noch wenige Kilometer davon entfernt. Da die Busse alle voll bis obenhin mit Sonntagsausflüglern waren, entschlossen wir uns ein Taxi zu nehmen. Und hier erlebten wir eine ziemliche Überraschung. Die Fahrt ging erst zurück bis fast nach Sariyer, dann den Hang hoch zur Stadtautobahn. Dort wurde Vollgas gegeben, es ging durch das Bankenviertel und wieder den Hang zum Bosporus hinunter.
Den Preis hatten wir vorher nach gefragt und er war am Ende auch mit der Anzeige auf dem Taxameter vereinbar. Vermutlich wären die paar Kilometer auf der Uferstrasse auch nicht schneller gewesen. Weil es war ja Sonntag und alle waren am Meer in der Sonne.
Das Tulpenfest war dann auch ein Park mit ganz vielen Tulpen. Leider waren wir für die Eröffnung ein wenig zu spät, so dass wir nur noch die Tulpen zu sehen hatten:
Oder auch noch so aus der Nähe:
Das war der zweite Beitrag zur Istanbul Reise im März 2013, der erste Beitrag schilderte die Fahrt am goldenen Horn bis nach Eyyüpp, der dritte Beitrag beschreibt den Besuch im Topkapi Palast.
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