Donnerstag, 25. Oktober 2018

Über Cabo Girao nach Funchal

Es ging nach Funchal. Ich freute mich darauf. Wandern auf Madeira war immer so in der Natur mit vielen schönen Ausblicken. Aber in einer Stadt oder auch in einem Dorf herumlaufen, schien nicht angesagt zu sein. Dafür waren die Straßen nicht ausgelegt und die eine Kirche oder der eine Platz war immer zu verlassen. Für restlichen zwei Tage unseres Urlaubs wollten wir Funchal mit den Gärten anschauen.

Vielleicht sahen wir den Nachbau der Santa Maria im Hafen. Das war die Galeone von Christopher Columbus, mit der er Amerika entdeckt hatte. Eine Attraktion sei es, dort einen Ausflug zu machen. So hatte ich es gelesen.

Ob wir das machen wollten? Besser war es am Hafen von Funchal gemütlich auf einer Terrasse zu sitzen und dem Segelschiff zuzusehen, wie es den Hafen verlässt.

Vorher galt es noch die Klippe von Cabo Girao zu besuchen. Den Blick von der größten Klippe Europas hinunter auf das tosende Meer wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Die Küstenstraße von Calheta nach Ribeira Brava zeigte das Meer zur rechten Seite, die Hänge zur linken. Ich kurvte, meine Frau genoss die Aussicht. Der Name Ribeira Brava hatte es mir angetan. Das klang nach "wilder Fluss".

Bei der Einfahrt in die Stadt überlegte ich nicht lange und bog zum Zentrum ab. Ein Parkplatz zu suchen stellte sich einfacher heraus, als einen zu finden. Nach einer gefühlten Stunde in Gewirr der Gassen fand ich die Autobahn nach Funchal und gab Gas.

Hinter einem Tunnel hatten wir den Ausblick auf Funchal:

Blick auf Funchal vom Cabo Girao

Wir hatten Cabo Girao glatt passiert. Der Tunnel führte darunter hindurch.

Nach weiteren Tunnels nahm ich die nächste Ausfahrt und suchte den Weg zur Klippe.
Das Navi sprach nur Portugiesisch! Die Klippe kannten wir nicht genau mit der Adresse, sondern als etwas in Camara de Lobos. Es musste auch so gehen.

Zunächst nahm ich eine breite Straße nach oben. Die Klippe musste oben sein, damit sie eindrucksvoll war. Ich hoffte auf ein Schild mit einem Hinweis. Am Ende folgte ich den Bussen, die in eine kleine Straße einbogen. Diese mäanderte sich den Weg nach oben.

Nach einer Kurve sahen wir das Gebäude mit der Spitze über der Klippe. Auf zugehörigen Parkplätzen standen Busse. Langsam fuhr ich vorbei. Platz zum Parken sah ich nicht.

Den fand ich später auf einem Weg zu einer kleinen Kirche im Inneren. Andere parkten auch so in der Landschaft und gingen zu Fuß zur Sensation.

Ich konnte das Meer fotografieren, das sich ganz ohne eigentliches Motiv darbot. Oder so zeigen, wie das nach unten aussieht:

Blick nach unten von der höchsten Klippe

Interessanter als der Blick die Felsen hinunter, fand ich die Landwirtschaft zu dokumentieren. Alles was genutzt werden konnte, wurde genutzt.

An den Abhängen wird angebaut, was wächst

Der Ausblick war abgearbeitet, nun ging es direkt nach Funchal. Wir fuhren dort unten auf der Autobahn. Diese war ein wahres Wunderwerk an moderner Straßenbaukunst. Auf Säulen durchquerten die Stadtlandschaft von Funchal.

Blick auf die Landwirtschaft von Funchal

Abseits der Autobahn gab es in Funchal normalerweise Einbahnstraßen mit wenig Parkmöglichkeiten. Ich vertraute meinem Navi. Die Adresse des Hotels hatten wir eingegeben und bisher hatte das auch immer richtig funktioniert.

So dichten Verkehr hatte ich mir bei der Buchung des Hotels gar nicht vorgestellt. Trotzdem war das Navi der Meinung, wir wären angekommen. In der Beschreibung zum Hotel stand etwas von Park und Aussicht. Wo sollte das hier sein?

Eine Einfahrt sah ich nicht. Hinter mir wurde gehupte und schon fand ich mich an einem Kreisverkehr wieder. Zurück in die Einbahnstraße konnte ich nicht.

Auf einer Parallelstraße fuhr ich zurück. Bis ich wieder in der Straße war, an der es sein sollte, verging einiges an Fahrzeit. Wie schon gesagt, in Funchal gibt es nur Einbahnstraßen.

Ich hatte den Verdacht, dass die Adresse nicht stimmte. Meine Frau rief im Hotel an. Die Pforte sprach zwar Englisch, trotzdem war sie nicht in der Lage die genaue Adresse des Hotels anzugeben. Das, was meine Frau verstand, wollte das Navi nicht akzeptieren.

Mittlerweile ziemlich genervt, fuhr ich wieder, so langsam ich konnte, an der angegebenen Adresse vorbei. Zu unserem Entsetzen lasen wir an einem Straßenschild einen anderen Straßennamen, als das Navi anzeigte. Dieser hatte auch keine Ähnlichkeit mit dem Namen, den meine Frau verstanden hatte. Vermutlich änderten sich die Straßennamen in Funchal so schnell, dass es sich gar nicht lohnte eine Adresse zu lernen.

Diesmal hielt ich auf der Parallelstraße und wir suchten das Hotel zu Fuß. In einem Kiosk kannten sie den Namen des Hotels. Es stand hinter einem Edelschuppen.

Die Pforte erwartete uns schon. Auch einen Parkplatz in der Tiefgarage konnten wir nutzen. Die Einfahrt zu dieser führte an einem Bankgebäude vorbei. Dort war kein Schild mit dem Namen des Hotels. Deswegen hatten wir das nicht gesehen. Wie froh war ich, als das Auto endlich an seinem Platz stand!

Mit dem Auto wollte ich in Funchal nur noch zum Flughafen fahren. Laut Planung sollte es möglich sein die Stadt zu Fuß zu erkunden. Ein Blick an der Straße genügte und wir fragten nach den Bussen in die Stadt.

Die blaue Linie führte uns zur Avenida do Mar, wo ich den Hafen erwartete. Wir merkten uns die Namen der Haltestellen und machten uns auf die Suche nach einer Terrasse mit Blick über den Hafen.

Zwar gab es Anlegestellen draußen hinter dem Park mit den Denkmälern. Auch sahen wir Kioske an denen Eis und Fahrkarten angeboten wurden. Ein richtigen Platz zum Abendessen mit Aussicht konnte ich nicht ausmachen.

Dafür waren die Läden auf der anderen Seite der Straße sehenswert. Wir schauten uns das Casino an und stellten bei der Rückfahrt fest, dass wir uns die Haltestellen in Richtung zur Stadt gemerkt hatten. Durch die Einbahnstraßen konnten wir entweder auf der Parallelstraße aussteigen und durch die Treppen hinuntersteigen oder eine große Runde durch Vorstädte fahren, bevor wir vor dem Hotel ankämen.

Wir entschieden uns für die Treppe. Dort fanden wir auch interessante Restaurants mit einer Aussicht.

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