Freitag, 14. Oktober 2011

Shanghai


Shanghai habe ich mir eigentlich eher westlich vorgestellt, so ganz modern, mit recht wenig chinesischem Eindruck. Wieder hat China überrascht.

Unser Hotel lag in dem Huangpu Viertel, mitten in der Stadt. Es war ein Turm umgeben von mehrstöckigen Geschäfts- und Wohnhäuser.

In jedem dieser Geschäfte war eher China als Westen, sei es die Dumplingküche, in der man auf Holzbänken sitzend bastkorbweise gefüllte Nudeln verzehren konnte, oder auch das Fischrestaurant, das einen Fischverkauf der besonderen Art anbot: der Kunde konnte sich lebendige Fische aus einem Kübel aussuchen, der Verkäufer schmiss diese dann auf die Strasse, wo sie bald aufhörten zu zappeln, danach wurden die leblosen Fische eingetütet und dem Kunden gereicht.

Urig, nicht?

Im Regen von oben, eine Verkaufsfront von Geschäftshäusern in einer Strasse im Huangpo Viertel in Shanghai. Mehrere Radfahrer in bunter Regenkleidung



In der Nachbarschaft des Hotels lag auch diese Apotheke, die allerdings weniger pharmazeutische Produkte als vielmehr Dinge für die traditionelle chinesische Medizin verkaufte. Hinter dem kleinen Eingang öffnete sich eine riesige Halle.

An einem alten Tresen stehen zwei Apothekerinnen in einer Apotheke in Shanghai. In der Auslage sind chinesische Arzneimittel zu sehen, Oben hängen rote Lampions und grosse chinesische Schriftzeichen

Insbesondere Ginseng wurde hier angeboten. Wobei sich der Wert der Wurzel eher nach dem Aussehen als nach dem Gewicht richtete. Dies steht im Widerspruch zu pharmazeutischen Erklärungen der Wirkungsweise von Ginseng, hier sind eher die Folsäuren und Vitamine ausschlaggebend, das Aussehen wäre demnach wohl egal.

Vier verpackte Ginsengwurzeln werden in der Auslage angeboten. Anscheinend ist die Form der Wurzeln wichtig.

Manchmal trifft mach auch noch auf Reste des alten Shanghai, wie dieses übrig gebliebene Tor zu einem abgetrennten Viertel:

Vor einem Hochhaus ist ein Strassentor übriggeblieben. Es scheint den Eingang zu einem Viertel zu markieren. Vielleicht wurde es nur vergessen abzureissen.


Bei Nacht sieht Shanghai wirklich gut aus. Die breite Strasse ist hier die westliche Nanjing Road, darunter der Volksplatz (People Square) mit dem Shanghai Museum:

Die westliche Nanjing Road bei Nacht am Peoples Square in Shanghai

Die Nanjing Road geht an der Ecke des Volksplatzes in eine Fußgängerzone über, in der (wie im Westen!) hauptsächlich westliche Marken verkauft, z.B. Tissot und Mont Blanc.

Aber vor Beginn der Öffnungszeiten gibt es etwas typisches für Shanghai zu sehen: Aus einem Ghettoblaster ertönen lateinamerikanische Standards und die Belegschaft übt Tanzschritte ein.

Überall in den Parks und Plätzen Shanghai wird vor und nach Arbeitsbeginn oder auch zur Mittagspause zu nicht unbedingt chinesischen Rhythmen (Rumba, Tango?) getanzt:

Vor Ladenöffnung tanzen die chinesischen Verkäuferinnen Rumba (oder Tango)

Im Oktober 2010 war die Expo immer noch in Shanghai, deswegen darf ein Bild davon nicht fehlen. Allerdings haben wir uns einen Besuch geschenkt, wir wollten ja das eigentliche Shanghai sehen und nicht die Weltausstellung.

Die ganze Stadt war sauber und aufgeräumt und die Maskottchen der Expo waren überall zu sehen:

Am Peoples Square in Shanghai stand eine Hecke im Zeichen der Expo 2010 in Shanghai

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