So englisch hatte ich Gozo gar nicht erwartet:
Wir kannten den öffentlichen Nahverkehr auf Malta schon recht gut und nahmen den Bus von Buggiba zur Fähre nach Gozo. Es ging vorbei am längsten, aber mit Sonnenanbetern voll gepackten, Sandstrand Maltas zum Hafen Mellieha. Die Fähre wartete schon mit aufgeklapptem Heck. Niemand bot dort ein Ticket an. Wir gingen einfach hinein. Niemand fragte. Auch während der Überfahrt kam niemand, der nach einem gültigen Fahrschein fragte. Nur ein Aushang mit den Preisen für einfach Fahrt und Rückfahrt war zu sehen.
In Gozo angekommen wartete schon ein Bus, der uns hinauf nach Victoria, der Stadt in der Mitte von Gozo, brachte. Die Endhaltestelle war direkt an diesem herrlichen Park mit dem roten, englischen Telefonhäuschen. Der Rasen war tiefgrün, wie es sich für einen englischen gehörte.
Was tun?
Auf der anderen Seite der Strasse befanden sich alte Häuser, hinter denen eine Art Zitadelle lockte. Jede Hauptstadt einer Insel im Mittelmeer hat eine Burg, von der aus nach Feinden Ausschau gehalten werden kann. Das ist dann auch immer der Punkt, von dem es einen Überblick gibt. Den wir später auch bekamen.
Zunächst galt es die Altstadt zu erforschen. Sie war wunderschön. Und so aufgeräumt und sauber die Häuser aussahen, da mussten wir einfach ein wenig im Zick-Zack gehen, um die Eingänge, Türschilder und Balkone zu würdigen.
An manchen dieser Fassaden prangten Erinnerungen an eine ritterliche Vergangenheit. Wie schon bemerkt, ist Malta ja ein Stammland der Kreuz- und Tempelritter.
In diese althergebrachte, eher spießbürgerliche, Welt der Gozoaner, platze wohl eine Schulleitung, die mit ihrer Grundschule moderne Wege gehen wollte. Ein Blick in den Schulhof offenbarte ein neues Selbstverständnis. Anstatt Zucht und Ordnung zu lernen, galt es nun Fröhlichkeit zu erlernen.
Das Happy Office musste seinen Weg auf die SD-Karte finden. Beim Betrachten des Bildes, fragte ich mich, ob ein geschlossenes Happy Office während der Ferien bedeutet, dass sich die Kinder selber um ihre Fröhlichkeit kümmern müssen?
Hoffentlich wissen sie wie das geht. Wir waren ja in unserer Schulzeit unzüchtig und unordentlich in Sommerferien.
Der Streifzug durch die Altstadt füllte die Zeit bis zum Mittagessen, das wir am Marktplatz von Victoria einnahmen. Hätte ich doch nur schon von dem Opernwettstreit auf Gozo gelesen. Zu den zwei großen Kirchen au Gozo gehören jeweils Musikkapellen, die ihr eigenes Opernhaus haben. Bei einer Stadt mit gerade einmal 6.000 Einwohnern ist das doch wirklich bemerkenswert.
So wusste ich das nicht und machte nur ein Photo von der Kirche am anderen Ende Marktplatzes, eben der Basilika des heiligen Georgs. Aus dieser Perspektive heraus lädt sie wirklich nicht zu einem Besuch ein.
Der Weg zur Zitadelle war einfach nur steil und gepflastert. Es ging eine stufenlose Rampe hinauf zu einem Platz, an dem eine Kirche eingerüstet stand. Daneben befand sich eine Befestigungsanlage, in der ein Museum hauste. Die Mauern konnten besucht werden. Es war ausgesprochen windig dort oben.
Die Aussicht von dort oben bot tatsächlich einen Überblick über die Insel. Victoria war wohl umgeben von Äckern und Feldern. Etwas direkt besuchenswertes gab es in der näheren, zu Fuß erreichbaren, Nachbarschaft nicht. Die Sehenswürdigkeiten lagen eher an den Küsten.
Da müssten wir dann den Busfahrplan studieren und uns etwas aussuchen.
Auf dem Weg hinauf war uns ein Eingang in den Befestigungsmauern aufgefallen, den wir haben links liegen lassen, weil wir oben etwas kulturelles erwarteten. Auf dem Rückweg gingen wir hinein.
Unter der Bug gab es ein Tunnelsystem mit Ausstellungsräumen, in denen ein Künstler wohl etwas ausstellte.
Was das war, habe ich vergessen, aber die Frische der Gänge ist mir noch in Erinnerung.
In diesen Katakomben gibt es anscheinend immer mal wieder Ausstellungen. Bei der Hitze im Sommer ist ein Besuch zu empfehlen.
Auf dem Rückweg sahen wir die Kuppel der Basilika am Marktplatz. Nun sah die Kirche doch interessant aus, aber es war einfach zu schönes Wetter und wir mussten uns noch für einen Küstenort entscheiden, den wir per Bus besuchen konnten.
Wir namen den Bus nach Sankt Laurenz. Dort gab es anscheinend ein blaues Fenster und eine Möglichkeit zum Baden. Laut Busplan hätten wir ein paar Stunden, bevor der Bus zur Fähre zurückging.
An der Endstation gab es einen Weg zu einer Art Badebucht. Von der Haltestelle konnten wir einen kieseligen Strand sehen, mit einigen Schwimmern im Wasser, aber ohne richtige Wellen.
Viel interessanter schien ein Wachturm zu sein. Von dort oben hätten wir wieder einen Überblick über die Felsen. Wir mussten einfach hingehen:
Der frische Wind und die salzhaltige Luft erleichterte den Weg hinauf. Ständig war die Brandung gegen die Felsküste zu hören. Ab und zu kämpften sich kleine Boote in die Buchten. Hier gab es eine Felsenbucht nach der anderen.
Dies ist nun der Blick in der Nähe des Wachturm in Richtung "blaues Fenster". Es ist aus dieser Perspektive gar nicht richtig zu erkennen:
Auf dem Rückweg und mit Teleobjektiv habe ich es später noch richtig abgelichtet. Damals sah es noch ganz stabil aus. Seit 2014 war das Betreten der Brücke zwar schon verboten, wurde aber noch nicht kontrolliert:
Die Zeit bis zur Rückfahrt war mit dem Weg zum Turm nicht genug ausgefüllt. Es ging noch nach unten zur Badebucht. Diese war vom offenen Meer deutlich abgeschirmt und hatte keine direkte Brandung, so dass man durchaus darin schwimmen konnte, wenn man denn wollte.
Eine Dusche konnte ich allerdings gar nicht entdecken. Vor der Höhle die Ballons deuteten wohl an, dass niemand hinein schwimmen sollte. Gesehen habe ich auch niemanden, der das versucht hatte:
Wir kamen dann noch rechtzeitig zur Rückfahrt bei Sonnenuntergang an der Fähre an. Beim Betreten der Fähre erlebten wir eine Überraschung.
Nun galt es den Preis für ein Rückfahrticket zu lösen. Wir hatten ja irgendwie nach Gozo kommen müssen, wenn wir zurück fuhren.
Das beschloss den Tag auf Gozo mit Bus. Es war ein merkwürdig sicherer Tag. Ständig gab es interessante Dinge zu sehen. Im Nachhinein fehlen die zwei Opernhäuser von Victoria, die wir nicht erwartet hatten und die wohl auch an Strassen liegen, die nicht so direkt am Weg liegen.
Der Besuch des blauen Fensters war hingegen genau richtig. Immerhin habe ich es noch stehend gesehen!
Dies ist nun der vierte Bericht zur Reise nach Malta 2014. Davor habe ich vom Besuch der Insel Comino berichtet.
Wir kannten den öffentlichen Nahverkehr auf Malta schon recht gut und nahmen den Bus von Buggiba zur Fähre nach Gozo. Es ging vorbei am längsten, aber mit Sonnenanbetern voll gepackten, Sandstrand Maltas zum Hafen Mellieha. Die Fähre wartete schon mit aufgeklapptem Heck. Niemand bot dort ein Ticket an. Wir gingen einfach hinein. Niemand fragte. Auch während der Überfahrt kam niemand, der nach einem gültigen Fahrschein fragte. Nur ein Aushang mit den Preisen für einfach Fahrt und Rückfahrt war zu sehen.
In Gozo angekommen wartete schon ein Bus, der uns hinauf nach Victoria, der Stadt in der Mitte von Gozo, brachte. Die Endhaltestelle war direkt an diesem herrlichen Park mit dem roten, englischen Telefonhäuschen. Der Rasen war tiefgrün, wie es sich für einen englischen gehörte.
Was tun?
Auf der anderen Seite der Strasse befanden sich alte Häuser, hinter denen eine Art Zitadelle lockte. Jede Hauptstadt einer Insel im Mittelmeer hat eine Burg, von der aus nach Feinden Ausschau gehalten werden kann. Das ist dann auch immer der Punkt, von dem es einen Überblick gibt. Den wir später auch bekamen.
Zunächst galt es die Altstadt zu erforschen. Sie war wunderschön. Und so aufgeräumt und sauber die Häuser aussahen, da mussten wir einfach ein wenig im Zick-Zack gehen, um die Eingänge, Türschilder und Balkone zu würdigen.
An manchen dieser Fassaden prangten Erinnerungen an eine ritterliche Vergangenheit. Wie schon bemerkt, ist Malta ja ein Stammland der Kreuz- und Tempelritter.
In diese althergebrachte, eher spießbürgerliche, Welt der Gozoaner, platze wohl eine Schulleitung, die mit ihrer Grundschule moderne Wege gehen wollte. Ein Blick in den Schulhof offenbarte ein neues Selbstverständnis. Anstatt Zucht und Ordnung zu lernen, galt es nun Fröhlichkeit zu erlernen.
Das Happy Office musste seinen Weg auf die SD-Karte finden. Beim Betrachten des Bildes, fragte ich mich, ob ein geschlossenes Happy Office während der Ferien bedeutet, dass sich die Kinder selber um ihre Fröhlichkeit kümmern müssen?
Hoffentlich wissen sie wie das geht. Wir waren ja in unserer Schulzeit unzüchtig und unordentlich in Sommerferien.
Der Streifzug durch die Altstadt füllte die Zeit bis zum Mittagessen, das wir am Marktplatz von Victoria einnahmen. Hätte ich doch nur schon von dem Opernwettstreit auf Gozo gelesen. Zu den zwei großen Kirchen au Gozo gehören jeweils Musikkapellen, die ihr eigenes Opernhaus haben. Bei einer Stadt mit gerade einmal 6.000 Einwohnern ist das doch wirklich bemerkenswert.
So wusste ich das nicht und machte nur ein Photo von der Kirche am anderen Ende Marktplatzes, eben der Basilika des heiligen Georgs. Aus dieser Perspektive heraus lädt sie wirklich nicht zu einem Besuch ein.
Der Weg zur Zitadelle war einfach nur steil und gepflastert. Es ging eine stufenlose Rampe hinauf zu einem Platz, an dem eine Kirche eingerüstet stand. Daneben befand sich eine Befestigungsanlage, in der ein Museum hauste. Die Mauern konnten besucht werden. Es war ausgesprochen windig dort oben.
Die Aussicht von dort oben bot tatsächlich einen Überblick über die Insel. Victoria war wohl umgeben von Äckern und Feldern. Etwas direkt besuchenswertes gab es in der näheren, zu Fuß erreichbaren, Nachbarschaft nicht. Die Sehenswürdigkeiten lagen eher an den Küsten.
Da müssten wir dann den Busfahrplan studieren und uns etwas aussuchen.
Auf dem Weg hinauf war uns ein Eingang in den Befestigungsmauern aufgefallen, den wir haben links liegen lassen, weil wir oben etwas kulturelles erwarteten. Auf dem Rückweg gingen wir hinein.
Unter der Bug gab es ein Tunnelsystem mit Ausstellungsräumen, in denen ein Künstler wohl etwas ausstellte.
Was das war, habe ich vergessen, aber die Frische der Gänge ist mir noch in Erinnerung.
In diesen Katakomben gibt es anscheinend immer mal wieder Ausstellungen. Bei der Hitze im Sommer ist ein Besuch zu empfehlen.
Auf dem Rückweg sahen wir die Kuppel der Basilika am Marktplatz. Nun sah die Kirche doch interessant aus, aber es war einfach zu schönes Wetter und wir mussten uns noch für einen Küstenort entscheiden, den wir per Bus besuchen konnten.
Wir namen den Bus nach Sankt Laurenz. Dort gab es anscheinend ein blaues Fenster und eine Möglichkeit zum Baden. Laut Busplan hätten wir ein paar Stunden, bevor der Bus zur Fähre zurückging.
An der Endstation gab es einen Weg zu einer Art Badebucht. Von der Haltestelle konnten wir einen kieseligen Strand sehen, mit einigen Schwimmern im Wasser, aber ohne richtige Wellen.
Viel interessanter schien ein Wachturm zu sein. Von dort oben hätten wir wieder einen Überblick über die Felsen. Wir mussten einfach hingehen:
Der frische Wind und die salzhaltige Luft erleichterte den Weg hinauf. Ständig war die Brandung gegen die Felsküste zu hören. Ab und zu kämpften sich kleine Boote in die Buchten. Hier gab es eine Felsenbucht nach der anderen.
Dies ist nun der Blick in der Nähe des Wachturm in Richtung "blaues Fenster". Es ist aus dieser Perspektive gar nicht richtig zu erkennen:
Auf dem Rückweg und mit Teleobjektiv habe ich es später noch richtig abgelichtet. Damals sah es noch ganz stabil aus. Seit 2014 war das Betreten der Brücke zwar schon verboten, wurde aber noch nicht kontrolliert:
Die Zeit bis zur Rückfahrt war mit dem Weg zum Turm nicht genug ausgefüllt. Es ging noch nach unten zur Badebucht. Diese war vom offenen Meer deutlich abgeschirmt und hatte keine direkte Brandung, so dass man durchaus darin schwimmen konnte, wenn man denn wollte.
Eine Dusche konnte ich allerdings gar nicht entdecken. Vor der Höhle die Ballons deuteten wohl an, dass niemand hinein schwimmen sollte. Gesehen habe ich auch niemanden, der das versucht hatte:
Wir kamen dann noch rechtzeitig zur Rückfahrt bei Sonnenuntergang an der Fähre an. Beim Betreten der Fähre erlebten wir eine Überraschung.
Nun galt es den Preis für ein Rückfahrticket zu lösen. Wir hatten ja irgendwie nach Gozo kommen müssen, wenn wir zurück fuhren.
Das beschloss den Tag auf Gozo mit Bus. Es war ein merkwürdig sicherer Tag. Ständig gab es interessante Dinge zu sehen. Im Nachhinein fehlen die zwei Opernhäuser von Victoria, die wir nicht erwartet hatten und die wohl auch an Strassen liegen, die nicht so direkt am Weg liegen.
Der Besuch des blauen Fensters war hingegen genau richtig. Immerhin habe ich es noch stehend gesehen!
Dies ist nun der vierte Bericht zur Reise nach Malta 2014. Davor habe ich vom Besuch der Insel Comino berichtet.
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